Lausitzer Rundschau: Ja zum Ausbau des Panama-Kanals Bringschuld
Archivmeldung vom 24.10.2006
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittEs hat niemanden wirklich verwundert, dass die Panamaer so deutlich für den Ausbau ihres Kanals gestimmt haben. Schließlich hat die Regierung in den vergangenen Monaten eine Medienkampagne betrieben, die schon an Gehirnwäsche erinnerte.
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Kanal gleich mehr Arbeit gleich mehr Wohlstand lautete die Formel,
die den Menschen im Land täglich eingetrichtert wurde. Sie ist so
richtig wie falsch. Von den Milliardengewinnen, die der Kanal
abgeworfen hat seit das Land vor sechs Jahren Herr über den Wasserweg
wurde, ist viel zu wenig bei der breiten Bevölkerung angekommen. Eine
schmale Elite und korrupte Politiker sind die Hauptprofiteure des
Kanals. Der sichtbare Reichtum der Hauptstadt kontrastiert scharf mit
der Armut im Rest des Landes. Panama ist einer der Staaten
Lateinamerikas, in denen der Reichtum am ungleichsten verteilt ist.
Die meisten Panamaer haben dann auch für "Ist mir egal" gestimmt.
Fast 60 Prozent der Wahlberechtigten nahmen erst gar nicht am
Referendum teil. Wenn Staatschef Martín Torrijos auch predigte, das
Projekt des Ausbaus gemeinsam zu tragen, so ist Panama davon weit
entfernt. Und die Regierung ist in der Bringschuld, zu beweisen, dass
sich das auch lohnt.
Quelle: Pressemitteilung Lausitzer Rundschau