Die Lausitzer Rundschau Cottbus zum Umzug des BND nach Berlin:
Archivmeldung vom 11.05.2006
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittBerlin hat den Bundesnachrichtendienst erobert. Den ganzen? Nein, da ist noch ein kleines bajuwarisches Dorf namens Pullach, mit Stoiberix an der Spitze, das erbittert Widerstand leistete.
Vor seinen Palisaden wurden den Preußen die Knie weich. Das
von Merkels Feldherrn Thomas de Maizière jetzt vorgelegte
Friedensangebot scheint auf den ersten Blick von jener
Schildbürgerqualität zu sein, die Deutschland schon die halben
Hauptstädte Bonn und Berlin und weitere Ungewöhnlichkeiten beschert
hat: Es führen Autobahnen durch leere Gebiete, es halten ICE in
Kreisstädten und es gibt Hochschulen, wo Studenten freiwillig nicht
leben würden. So etwas kommt eben, wenn um Standorte Kompromisse
gemacht werden. Das ist normal. Die entscheidende Frage ist jeweils,
ob ein Standortkompromiss sachlich vertretbar ist und ob dabei der
Aufwand angemessen bleibt. Beim BND ist das der Fall. Bayern behält
eine funktionale Einheit, die technische Aufklärung. Das behindert
jedenfalls nicht die künftige Arbeit. Die 1500 verbleibenden Stellen
können helfen, Umzugshärten aufzufangen. Auch die Milderung der
Folgen eines Umzugs für die Betroffenen darf eine Überlegung wert
sein. Die Hauptsache aber ist: Mit seinem Kern zieht der BND in die
Hauptstadt, wo er angesichts neuer internationaler Bedrohungen
hingehört. Dem Konzept kann man so das Zeugnis gerade noch
tolerierbar ausstellen.
Quelle: Pressemitteilung Lausitzer Rundschau