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Westfalenpost: Verantwortungslos

Archivmeldung vom 14.02.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 14.02.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Bund schultert IKB-Rettung fast von allein Von Sven Nölting Es ist erschreckend, in welchem Ausmaß sich das vermeintlich so seriöse Bankgewerbe auf riskante Investitionsabenteuer am US-Immobilienmarkt eingelassen hat. Ihre hochbezahlten Anlageexperten haben sich wie Amateure in großen Stil verspekuliert.

Die Liste der Geldhäuser, die Milliardenlöcher in ihren Bilanzen stopfen müssen, ist prominent besetzt und wird immer länger. Die meisten werden die Krise ohne Hilfe überstehen - im Gegensatz zur IKB. Die Mittelstandsbank muss zum dritten Mal mit Milliarden gestützt werden, um eine Pleite abzuwenden - ein Fass ohne Boden. Doch die Finanzspritze ist ohne Alternative: Auch wenn die IKB keine Geschäfte mit Privatkunden macht - die Liquidation einer Bank hätte verheerende Folgen. Sie würde das Vertrauen in die Branche bis ins Mark erschüttern. Unglaublich ist allerdings, dass der Bund direkt und indirekt die Rettung fast im Alleingang schultert. Ärgerlich genug, dass der Staat über die Förderbank KfW als größter Aktionär überhaupt mit im Boot ist. Es kann aber nicht angehen, dass letztlich die Steuerzahler allein für das Missmanagement einer privaten Bank gerade stehen muss. Die großen IKB-Konkurrenten aus Frankfurt sind in der Pflicht. Dass sie sich bisher trotzdem weitgehend aus der Verantwortung gestohlen haben, ist ein Skandal.

Quelle: Westfalenpost

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