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Rheinische Post: Kommentar "Unicef im Zwielicht"

Archivmeldung vom 06.02.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 06.02.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Es ist eine Katastrophe für alle Beteiligten. 5000 Dauerspender hat Unicef bereits verloren, viele Helfer auch. Sie werden nicht die letzten sein, die abspringen so groß ist der Imageschaden durch die seit Monaten schwelenden Vorwürfe der Misswirtschaft.

Dafür verantwortlich ist ein elfköpfiger Vorstand in Köln, der seit Monaten ein Geheimnis um seine Geschäfte macht und dabei auf unerklärliche Weise zusammenhält. Ausgerechnet dieser Vorstand sollte eigentlich als Kontrollorgan fungieren. Er muss prüfen, ob der Geschäftsführer die Spendengelder gewissenhaft einsetzt und ob die Höhe der Verwaltungskosten und Gehälter moralisch vertretbar ist für eine gemeinnützige Organisation. Nichts dergleichen ist geschehen. Heide Simonis hat bis zuletzt betont, dass sie als Vorsitzende nicht informiert wurde. Bedenklich erscheint auch, dass die Vorkommnisse erst durch einen anonymen Brief an Simonis im Mai und maßgeblich durch öffentlichen Druck nach und nach ans Licht kamen. Bis heute konnte der Vorstand die Vorwürfe nicht ausräumen. Es ist mehr als fraglich, wie ein Verein so lange so weiterarbeiten kann. Das einzige, was Unicef in dieser Situation hilft, wäre ein kompletter Neuanfang.

Quelle: Rheinische Post

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