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Schwäbische Zeitung: Nicht vorschnell urteilen

Archivmeldung vom 09.01.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 09.01.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott

Wer auf Deniz Naki geschossen hat, ist bislang unbekannt. Er selbst ist sich aber sicher: türkische Nationalisten waren es, wenn nicht der Geheimdienst. Menschlich ist es verständlich, dass der 28-Jährige, noch unter dem Eindruck des Erlebten, diesen Schluss zieht.

Dass er sich als Gegner des türkischen Präsidenten Erdogan auch in Deutschland bedroht fühlt, ist keine Spinnerei. Erdogans Kritiker - Kurden, Linke, Gülen-Anhänger - berichten glaubhaft von Drohungen und Schikanen. Der türkische Geheimdienst ist in Deutschland aktiv, das ist im Verfassungsschutzbericht nachzulesen.

Nun fordern Politiker wie Erdogan-Kritikerin Sevim Dagdelen von der Linken ein entschiedeneres Vorgehen gegen das "Netzwerk Erdogans" in Deutschland. Dabei sollten sich vorschnelle Schuldzuweisungen von selbst verbieten, solange die Polizei ausdrücklich in alle Richtungen ermittelt.

Quelle: Schwäbische Zeitung (ots)

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