Warum gab es eigentlich nie eine wirkliche Diskussion über Klimawissenschaft?
Archivmeldung vom 12.11.2012
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 12.11.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittAngesichts der alarmierenden Vorhersagen der Klimawissenschaft, mit denen das Vorantreiben massiver Veränderungen in der Gesellschaft, dem Wohlstand, der industriellen Infrastruktur, Lebensweise und sogar der Demokratie begründet wird, ist es seltsam, dass es nie zu einer echten Debatte über die Wahrhaftigkeit dieser Vorhersagen gekommen ist. Auf der einen Seite stehen die Alarmisten, die nahezu die alleinige Kontrolle über die meisten Kommunikationsmedien haben und die es ablehnen, mit Skeptikern in vernünftiger Weise zu reden. Auf der anderen Seite steht eine Freiwilligenmiliz von Skeptikern.
Das einzige Medium, in dem über diese Dinge geredet wird, ist das Internet, einfach weil den Skeptikern kein anderes Medium zur Verfügung steht. Darum haben sie dieses Medium schon früh für sich gefunden. Das verschaffte ihnen mit Sicherheit den Vorteil des sich zuerst Bewegenden, aber als Reaktion darauf erzeugten die Klimaalarmisten eine Anzahl von sehr gut finanziell unterstützen Sites, um ihre Botschaft voranzubringen. Deren Anklickzahlen sind jedoch seit den berauschenden Tagen der Kopenhagen-Euphorie wie Steine gefallen. Allerdings ist dies immer noch keine Debatte zwischen den zwei Standpunkten, obwohl die Wissenschaft auf jeder der beiden Seiten intern diskutiert wird.
Der Charakter der Sites beider Seiten spricht auch gegen jede wissenschaftliche Diskussion. Die populären Sites der Skeptiker konzentrieren sich auf die Wissenschaft, während die alarmistischen Sites hauptsächlich als Startrampen für Propaganda-Initiativen genutzt werden.
Angesichts der weltweit entstandenen Hysterie über die globale Erwärmung waren die Politiker gedrängt, etwas zu tun. Politische Führer, die wie das gesamte Management mit etwas konfrontiert werden, was wie eine technische Maschine aussieht, von der man keine Ahnung hat, übernehmen diesbezüglich Ratschläge von Experten und richten sich nach dem ihrer Ansicht nach orthodoxen Standpunkt. Der Punkt hier ist, dass ihnen nur immer gesagt wurde, dass sich die Wissenschaft hier einig ist und dass es keine abweichenden Stimmen gebe. Offensichtlich war sie das nicht, und es gibt abweichende Stimmen. Aus einer ganzen Reihe von Gründen ziehen sie jetzt Vorteile aus dieser „seit Neuem entdeckten“ Unsicherheit, um vorherige umweltliche Verpflichtungen zurückzufahren.
Die Frage lautet, warum das Establishment der Klimawissenschaft immer noch an „die Wissenschaft ist sich einig“ klebt und eine wissenschaftliche Debatte mit den Skeptikern ablehnt. Während ich nicht für alle Skeptiker sprechen kann, scheint es mir so, als ob es deren vorwiegende Meinung ist, dass die Alarmisten fürchten, eine hochklassige Diskussion zu verlieren. In dieser Ansicht steckt sehr viel Wahres, aber wenn man die Motivation politischer Aktivisten einmal außen vor lässt, die mit Sicherheit einige prominente Klimawissenschaftler antreibt, glaube ich, dass die Gründe noch tiefer liegen.
Es geht darum, in einer Lüge gefangen zu sein, die massiv völlig außer Kontrolle geraten ist, und darum, zu einem Konsens kommen zu müssen.
Kehrt man die Reihenfolge dieser beiden Phänomene um, beginnt die Konformität früh im Leben und zuerst bei der Ausbildung. Im Großen und Ganzen ist eine formelle Ausbildung eine gute Sache. Auf simplizistischem Niveau füllt sie hungrige junge Geister mit Fakten und vermittelt ihnen einige Stärken. Sehr viel hängt vom Talent derjenigen ab, die mit der Ausbildung der jungen Menschen betraut sind. Die meisten machen diese Arbeit mittelmäßig, einige sind schrecklich, und einige schauen immer wieder zurück und erinnern sich daran, welche spezielle Art von Hingabe wir für einen guten Lehrer haben. Es sind jene guten Lehrer, die Fakten in Wissen verwandeln; sie lehren, wie man nachdenkt und wie man Fakten gebraucht, auf die man in einer Gedankenkette bauen kann.
Allerdings gibt es einige Kehrseiten der Ausbildung, und die sind ziemlich subtil.
Betrachtet man die Anzahl [der Studenten], mit denen es ein Ausbilder zu tun hat, [steht er vor der schwierigen Aufgabe], es allen recht machen zu müssen. Wenn man während eines Tages durch viele gefüllte Klassenräume streift, hat ein Lehrer nicht viel Zeit, auf individuelle Erforderlichkeiten einzugehen. Kinder reagieren positiv auf einen Einzelunterricht. Das ist der Grund, warum die zu hause Ausgebildeten akademisch so gut dastehen, aber ich glaube, dass ihnen vielleicht viele soziale Aspekte des Zusammenlebens außerhalb des Klassenzimmers fehlen. Diese der Notwendigkeit gehorchende Weise, die Jungen zu lehren, verschafft der Mehrheit der Schüler die grundlegenden Mittel, die sie als Erwachsene brauchen, aber diejenigen, denen das gewöhnlich fehlt, sind das, was man heutzutage die Kinder nennt, die besondere Zuwendung brauchen. Meiner Ansicht nach umfasst diese Phrase nicht nur diejenigen, die immer ein wenig hinterher hinken, sondern gelegentlich auch die Denker, die mit einem wirklich guten Verstand gesegnet sind.
Es bedarf eines ziemlich exzentrischen Verstands, sich gegen Tausende Jahre vorgegebenen Wissens zu wenden, dass ein Apfel nicht deswegen zu Boden fällt, weil er ein Gewicht hat, sondern weil er von etwas angezogen wird, das man mit dem noch nie zuvor gehörten Wort Schwerkraft bezeichnet. Es bedarf sogar eines noch verrückteren Verstandes, um zu postulieren, dass die Schwerkraft lediglich eine Störung der Raumzeit ist, was selbst ein neues Konzept ist, das man gerade kennen gelernt hat. Ein Vorbehalt, den ich gegenüber Ausbildung hege, ist die schleichende Angst, dass so viele unserer hervorragenden Denker der Wissenschaft in die konventionelle Kategorie besonderer Erfordernisse gezwängt werden. Anstatt diese ausgefallenen Gedanken weiterzuführen, haben wir sie rasch in das Mainstream-Denken zurück gestoßen.
Falls man durch das System hindurch kommen will, und das vor allem auf einem modernen Universitätslevel, muss man sich akademisch konform verhalten. Man muss die Knie beugen und den verwünschten rosa Ring des Königs küssen. Die Zukunft hängt von der Beurteilung ab und damit von den Graden, von einem Haufen fest angestellter Krustentiere, die ihr ganzes Leben und ihren Ruf in eine bestimmte Interpretation der Welt investiert haben, so dass jedwede revolutionäre Theorie, mit der man schwanger geht, von vornherein falsch ist und man gut beraten ist, diese für sich zu behalten. Tatsächlich würgt dies innovatives Denken ab und man muss lernen, wie man das überwinden kann. Es ist eine Art vorauseilender arterieller Sklerose des Intellekts.
Das Traurige daran ist, dass die meisten Studenten, die das Aufbaustudium erreicht haben, bereits gelernt haben, sich an die Orthodoxie anzupassen. Das sind sehr helle und kluge Köpfe, aber das Denken außerhalb der Konvention ist den meisten von ihnen ausgetrieben worden. Auf diese Weise ist der neue Gedanke der Konsenswissenschaft in manchen Zweigen der Wissenschaft zustande gekommen, und es ist der Grund, warum in der Folge dieses Bastard-Kind geboren worden ist, genannt postmoderne Wissenschaft. So lange man sich der Anforderungen sicher ist, kann man mit dem Beweis der Spekulation nach Belieben vorgehen. Es ist diese alte böse Philosophie, dass das Ergebnis die Mittel rechtfertigt, wodurch die wissenschaftliche Methode ersetzt wird. Es ist Wissenschaft leicht.
Die illegitime Tochter hiervon ist natürlich die Unsicherheit. Wenn man einen eigenen Gedanken halbwegs glaubwürdig mit der Theorie in Einklang bringen kann, ist die Theorie bereits so gut wie bewiesen. Es ist eine ganz neue Art, mit Wissenschaft umzugehen. Anstatt der Theorie zu folgen und irgendetwas Konkretes zu unternehmen, um die Theorie zu testen, muss man die Theorie nicht einmal mehr beweisen, und die Daten der realen Welt werden verführerisch verformbar.
Anstelle der Daten hat man Computermodelle, welche – soweit es einen Laien betrifft – mit ihrer ganz eigenen vordergründig bestechenden Autorität daher kommen. Selbst wenn man die Physik der Wolken nicht versteht und nie die Mathematik bei der Abhandlung von Turbulenz angewandt hat, ist das Ergebnis eines einfach auf der Grundlage dieser Basis von Ignoranz programmierten Computers irgendwie zwingend legitim und jenseits aller Zweifel. Wenn man bedenkt, dass Klima eine Wechselwirkung zwischen einer unbekannten Zahl komplexer, nicht linearer Systeme ist, wie ich es tue, ist der Gedanke vorherzusagen, was das Klima im nächsten Jahr tun wird, geschweige denn im nächsten Jahrhundert, wissenschaftlich jenseits allen Glaubens ignorant. Er ist auch komplett unehrlich.
Ich habe die Welt der Klimawissenschaft sorgfältig durchkämmt und etwas gefunden, was ich als zwei große Geister und eine Armee von Pygmäen nennen möchte, die sich als Retter der Welt verkleiden, die aber am Ende des Tages alle wissen, wie man am besten Geld für sich locker macht und einen gewissen Bekanntheitsgrad erlangt oder beides. Sie treten miteinander via Wissenschaft in Verbindung, und auch wenn es manchmal schwierig wird, wird der große Konsens niemals in Frage gestellt. Die Mittelmäßigkeit brütet und bringt nicht besseres hervor als Mittelmäßigkeit, die nur selbst beschützt werden muss. Jeder, der den Konsens in Frage stellt, wird bald marginalisiert, also tun es viele Insider nicht, obwohl sie vielleicht so manchen gravierenden Zweifel haben. Das ist so wie eine Organisation, die die Fähigkeit verloren hat, sich selbst in Frage zu stellen.
In der Wissenschaft geht es allein darum, ein gewisses Maß an Sicherheit über die reale Welt zu vermitteln, und nicht um eine probabilistische und nicht verifizierbare Raterei darüber, wie sie funktioniert. Wenn Wissenschaftler darauf zurückfallen, über einen Konsens zu reden, heißt das nichts anderes als dass sie es einfach nicht wissen, wie schon der verstorbene Michael Crichton beobachtet hat.
Die große schimmernde Lüge im tiefsten Herzen der Klimawissenschaft war immer die proklamierte Gewissheit, und alles, was sie jetzt noch tun können, ist, diese Lüge bis zum Tod am Leben zu halten, mit welchen Mitteln auch immer.
Die Klimagate-E-Mails haben enthüllt, dass sie die ganze Zeit gelogen haben. Wie ein Lügner, der sich in seinem eigenen, von ihm gesponnenen Netz verheddert hat, bleibt ihnen als einzige Möglichkeit, an der Lüge weiter zu arbeiten und darauf zu bestehen, dass sich die Wissenschaft einig ist, selbst wenn gleißend offensichtliche Fakten der realen Welt dieser Wissenschaft widersprechen. Die Daten und die Methoden werden zurück gehalten, Anforderungen der Informationsfreiheit wird bei jedem Schritt auf dem Weg Widerstand geleistet, der Begutachtungsprozess wurde untergraben, Gegner wurden verunglimpft, Daten und Dateien zerstört, Zeitschriften eingeschüchtert und jede Untersuchung dieser Aktivitäten sorgfältig neutralisiert.
Nach zwei Jahrzehnten Angst erzeugender Vorhersagen hat Otto Normalverbraucher das Thema globale Erwärmung satt. Er kümmert sich nicht länger darum und wird mit jedem Tag tauber gegenüber den zunehmend hysterisch werdenden Prognosen von Armageddon. Obwohl es noch andere Gründe gibt, gibt dieser Verlust der Sorge den Politikern das Mandat, mit der finanziellen Zerstörung des Kartenhauses zu beginnen, das die globale Erwärmung errichtet hat. Der Papierkorb der Geschichte wartet darauf.
Das Engagement in jede bedeutsame öffentliche Debatte sowie das Verlieren derselben würde diesen Prozess nur beschleunigen. Nur durch das rigide Eintreten für das konform gehen mit dem Konsens und die Ablehnung, sich in irgendeiner Diskussion zu engagieren kann die Lüge weiterhin sicher verschleiern.
Kommentar: The Pointman (Übersetzt von Chris Frey EIKE)