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Neue OZ: Schwer vermittelbar

Archivmeldung vom 30.06.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 30.06.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Die Debatte um die Kreditklemme trägt ähnliche Züge wie diejenige um eine Lehrstellenlücke. Das ist nicht verwunderlich, denn bei den beiden gibt es dasselbe Problem: Die schwer vermittelbaren Kandidaten werden sowohl von den Banken als auch von der ausbildenden Wirtschaft ausgeblendet, wenn selbstgerecht von "Vollversorgung" geredet wird.

Selbstverständlich existiert eine Kreditklemme, so wie die Lehrstellenlücke aus Sicht gescheiterter Bewerber um einen Ausbildungsplatz nicht wegzudiskutieren ist. Die Frage muss also lauten: Kann und darf die Gesellschaft es sich leisten, diesen Zustand so zu lassen, wie er ist? Und die Antwort muss ganz klar lauten: Nein.

In der Krise haben sich aus Mangel an Alternativen viele Entlassene und Arbeitslose selbstständig gemacht. Oft überhastet und aus purer Not. Solche Existenzgründungen mögen in der Mehrzahl auf Dauer wenig tragfähig sein. Dennoch müssen Banken, gerade die vom Staat gestützten, in jedem Fall prüfen, ob sie nicht doch mit eigenem Engagement oder öffentlichen Kreditprogrammen Beschäftigung in solchen Unternehmen sichern können. Nur aus einer Kultur der Selbstständigkeit kann eine profitträchtigere Branchenstruktur entstehen, nach der sich viele deutsche Bankenvorstände sehnen. Sie selbst müssen aber bereit sein, dazu ihren Beitrag zu leisten. 

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung

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