Südwest Presse: Kommentar zu Konjunktur
Archivmeldung vom 17.12.2005
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie deutsche Wirtschaft macht sich mit Elan auf die letzen Meter des Jahres 2005. So viel Zuversicht wie im Dezember war seit fünf Jahren nicht mehr. Auf dem Niveau des Boomjahres 2000 bewegt sich das Ifo-Konjunkturbarometer für den Dezember. Eine solche Nachricht liest man gern.
Dies um so mehr, als die Stimmung in der Wirtschaft schon seit Mai
besser wird. Zunächst getragen von der Hoffnung auf Schwarz-Gelb bei
der im Wonnemonat vom damaligen Kanzler Gerhard Schröder ausgerufenen
vorzeitigen Parlamentswahl. Doch Unternehmer und Manager haben ganz
augenscheinlich längst ihren Frieden auch mit Schwarz-Rot gemacht.
Die Chancen stehen gut, dass sich jetzt endlich der seit Jahren auch
aus Frust über die politisch blockierte Republik aufgestaute
Investitionsbedarf im Inland Bahn bricht und der Konjunktur zu einem
zweiten Standbein neben dem weiter glänzend laufenden Export
verschafft. Auch der zuletzt kräftig gestiegene Auftragseingang
deutet in diese Richtung.
So erfreulich dies ist, einem richtigen Aufschwung mit der Rückkehr
zu Wachstumsraten über der Zwei-Prozent-Marke kommen damit aber nicht
näher. Dazu müsste schon der Funke vom Investitionsgütergeschäft auf
die Konsumkonjunktur überspringen. Doch das ist leider nicht zu
erwarten, solange die Verbraucher weiter real immer weniger in der
Tasche haben.
Quelle: Pressemitteilung Südwest Presse