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Stellungnahme des Verbandes der pyrotechnischen Industrie zu den Äußerungen von Herrn Jürgen Resch der Deutschen Umwelthilfe

Archivmeldung vom 22.07.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 22.07.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott

Der Verband der pyrotechnischen Industrie (VPI) weist die Kritik von DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch von sich. Die gesamte Studie ist dem Umweltbundesamt (UBA) vorgelegt worden. Das UBA hat die Studie und die Ergebnisse als valide eingestuft. In diesem Zusammenhang haben auch andere Bundesinstitutionen Einblick in die Versuchsanordnung erhalten und diese ebenfalls als geeignet bewertet.

Für den Aufbau der Versuchsanordnung hat sich das Institut an bereits literaturbekannten Feinstaubmessungen von Feuerwerk orientiert, um eine Vergleichbarkeit herzustellen. Mit seinen Äußerungen über die Ergebnisse und die Versuchsanordnung stellt Herr Resch damit die Kompetenzen des Umweltbundesamts und früherer wissenschaftlicher Untersuchungen in Frage. Wie der Öffentlichkeit mitgeteilt, erarbeitet der VPI derzeit wissenschaftliche Beiträge, die auch vom UBA sehr begrüßt werden. Diese wissenschaftlichen Publikationen unterliegen einem Peer-Review-Process, der noch Zeit in Anspruch nimmt.

"Herr Resch spielt seit Jahren bewusst mit einem falschen Blatt. Die DUH unter der Rigide Resch weiß, dass die Zahlen, die zur Berechnung der Feinstaubemissionen durch Feuerwerk herangezogen wurden, auf Hochrechnungen und Modellierungen basieren", sagt Thomas Schreiber, Vorstandsvorsitzender des VPI. "Gesagt hat er das natürlich keinem. Dass Herr Resch die nun erstmals validen, wissenschaftlichen Zahlen nicht für sich verwenden möchte, war uns von Anfang an klar. Sie passen nicht in seine Strategie der Diffamierung von Feuerwerk. Herr Resch hat ein falsches Spiel gespielt und die Öffentlichkeit bewusst im Unklaren darüber gelassen, wie die von ihm herangezogenen angeblich hohen Feinstaubwerte zustande gekommen sind. Genau diese Art von 'Taschenspielertricks' haben wir, anders als Herr Resch, eben nicht nötig."

Der VPI hat erstmals reale Zahlen ermittelt, das bestätigt u. a. auch das Umweltbundesamt. Diese möchte Herr Resch nun augenscheinlich in Zweifel ziehen, weil sie im Ergebnis unter den von ihm kommunizierten Werten liegen. Realitätsnäher scheint Herr Resch also nicht zu bevorzugen. Vielmehr präferiert er weiter, Halbwissen zu verbreiten und mit niemals gemessenen Emissionsfaktoren zu hantieren. Es ist zudem verwunderlich, dass der DUH-Bundesgeschäftsführer nun die Äußerung tätigt, dass "nicht die Laborwerte einzelner Pyrotechnik-Produkte entscheidend" seien. Immerhin verwandte er über Jahre Zahlen, die noch nicht einmal das Kriterium eines Laborwerts erfüllen konnten.

Die gesamte Arbeit der DUH rund um die Pyrotechnik scheint nur auf Halbwissen zu beruhen. Dies zeigen auch die Äußerungen von Herrn Resch bezüglich chemischer Bestandteile des Feuerwerks. Die chemische Zusammensetzung von Feuerwerkskörpern ist gesetzlich strengstens reglementiert. Weder Braunstein noch Blei werden seitens der Industrie in Feuerwerkskörpern verwandt. Relevante Strontiumverbindungen sind, anders als Herr Resch es meint, nicht giftig. "Herr Resch zeigt hier ein erschreckendes Maß an Unwissen und verkauft dieses als unumstößliche Wahrheit", so Dr. Fritz Keller, Studienleiter des VPI, weiter.

Verwundert zeigt sich der VPI auch über die Äußerungen von Herrn Resch bezüglich der angeblich jährlichen Grenzwertüberschreitungen zum neuen Jahr. "Erstens verwendet Herr Resch abermals die Grenzwerte der WHO, die keinen rechtlichen Bestand haben, und täuscht damit erneut die allgemeine Öffentlichkeit. Zweitens ist die Aussage nicht korrekt, dass jährlich zum neuen Jahr Grenzwerte bundesweit gerissen werden. Ob dies eintritt, ist stark wetterabhängig. 2019 wurden beispielsweise am 01.01. nur an einigen wenigen Messstationen Überschreitungen der relevanten Tagesmittel festgestellt. Dies belegen tägliche Messungen des UBA. Da zeigt sich auch, dass es beispielsweise am 24.01.2019 im gesamten Bundesgebiet zu so hohen Feinstaubbelastungen kam, dass die Grenzwerte fast überall gerissen wurden. Hierfür kann Herr Resch uns schwerlich die Schuld geben, auch wenn er selbst das wahrscheinlich noch gerne täte", betont Schreiber.

Nach Auffassung des Verbandes der pyrotechnischen Industrie zeigt die DUH beim Thema Feinstaub aber generell ihre Doppelzüngigkeit. Während das Feuerwerk dämonisiert wird, wird ein deutlich größerer Emittent, nämlich die Holzfeuerungsbranche, auf der anderen Seite noch als Möglichkeit ökologisch verträglicher Wärmegewinnung beworben. Zwar unternimmt die DUH Anstrengungen, dass Hersteller von Holzfeuerungsanlagen diese optimieren, aber im gleichen Atemzug wirbt sie weiter für die Nutzung, obwohl diese Optimierungen überhaupt noch nicht ausgereift sind. Die Zahlen belegen, dass Holzfeuerungsanlagen weiterhin deutlich mehr Feinstäube hervorrufen als es das Feuerwerk macht. Das Umweltbundesamt veröffentlichte dazu Zahlen.

Dort heißt es: "In Deutschland gibt es derzeit rund 0,7 Millionen Heizkessel für feste Brennstoffe und etwa 11,7 Millionen so genannter Einzelraumfeuerungsanlagen wie Kamine oder Kachelöfen, die vor allem mit Holz befeuert werden. Diese Holzfeuerungen der Haushalte hatten im Jahr 2016 einen Anteil von 17 Prozent der deutschen PM2,5-Emissionen (Partikel mit einem Durchmesser kleiner 2,5 µm) und einen Anteil von 9 Prozent an den deutschen PM10-Emissionen (Partikel mit einem Durchmesser kleiner 10 µm)." (Quelle: https://www.umweltbundesamt.de/themen/feinstaub-aus-holzfeuerungen). Feuerwerk dagegen hat lediglich 0,7 Prozent Anteil. Thomas Schreiber dazu: "Vielleicht sollte die DUH darauf hinarbeiten, die großen Emittenten von Feinstäuben anzugehen, statt für diese Produkte auch noch zu werben, obwohl diese für so viel Feinstaub ursächlich sind. Damit käme sie ihrer Pflicht des Umweltschutzes nämlich ernsthaft nach und würden nicht nur den Schein wahren. Was bisher geschehen ist, lässt sich in unseren Augen als Scheinkrieg gegen eine vermeintlich kleine Branche und zugleich kleinen Emittenten bezeichnen. Ob aus persönlichen Animositäten oder sonstigen - ebenso nicht nachvollziehbaren - Beweggründen."

Quelle: Verband der pyrotechnischen Industrie (VPI) (ots)

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