Lausitzer Rundschau: Die Einführung des elektronischen Personalausweises Deutschland als Musterknabe
Archivmeldung vom 24.09.2007
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie geplante Einführung eines Personalausweises, dessen Datenchips sowohl ein digitales Foto als auch Fingerabdrücke enthalten, wird zu Recht kritisiert. Sicher hat er auch praktische Vorteile und macht beispielsweise den Einkauf im Internet sicherer. Ohne Zweifel würde er Kontrollen erleichtern und beschleunigen. Aber gleichzeitig würde damit den Behörden auch eine weltweit einmalige Sammlung an Daten anvertraut.
Und Wissen ist Macht. Der Rechtsstaat
aber lebt von dem Grundsatz, dass die staatlichen Möglichkeiten
begrenzt bleiben und zwischen Sicherheit und Bürgerfreiheit abgewogen
werden muss. Der Satz, dass sich nur der fürchte, der etwas zu
verbergen hat, hilft dabei nicht weiter.
Es wird von Seiten der Bundesregierung gerne darauf verwiesen, dass
damit nur Forderungen aus dem Ausland nachgekommen werde. Tatsächlich
enthalten die Reisepässe, die jetzt zum Besuch in den USA benötigt
werden, schon digitalisierte Fotos. Und Fingerabdrücke werden seit
einiger Zeit abgeglichen. Die Reisepässe, die Amerikaner hierzulande,
aber auch bei der Rückkehr nach Hause brauchen, sind übrigens frei
von solchen Daten. Und einen Personalausweis einzuführen wagt dort
selbst Präsident George W. Bush nicht.
Quelle: Pressemitteilung Lausitzer Rundschau