Allg. Zeitung Mainz: Mit Augenmaß
Archivmeldung vom 08.07.2008
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittEs ist weder Ausländerfeindlichkeit und schon gar kein Rassismus, wenn ein Land selbst bestimmen will, wie es mit der Zuwanderung von Menschen aus anderen Nationen umgehen möchte. Wer bei uns Schutz sucht vor nachweislicher Verfolgung, wird aufgenommen, versorgt und geschützt. Das ist selbstverständlich und daran darf auch nicht gerüttelt werden.
Wer aber nach Deutschland kommen will, weil er meint, hier weit komfortabler leben zu können als zu Hause, dem darf, ja muss ein "So nicht", entgegengerufen werden. Dem muss klar gemacht werden, dass Deutschland etwas von ihm erwartet, dass er etwas mitbringen muss, Bildung zum Beispiel, Fähigkeiten, die hier gebraucht werden und vor allem den Willen, sich in die Gesellschaft zu integrieren. Deshalb ist die restriktive Haltung der Bundesregierung in der Frage der Zuwanderung unqualifizierter Billiglöhner aus den neuen EU-Staaten nicht nur nicht zu beanstanden, sie ist die einzig mögliche, mag der Druck aus der EU auch noch so groß sein. Deutschlands Wirtschaft erlebt derzeit einen Wachstumsschub, der so stark ist, dass selbst die Verwerfungen auf dem Energiemarkt ihr bislang wenig anhaben. Das darf aber nicht dazu verführen, in solchen Zeiten die Weichen falsch zu stellen. Dieses Land muss über die Boomzeiten hinaus gesellschaftlich in der Balance bleiben. Dazu gehört sehr wohl Einwanderung, anders werden wir nämlich den Sozialstaat nicht aufrecht erhalten können, anders werden wir dem eklatanten Fachkräftemangel nicht Herr werden. Wer leisten will und kann, dem sollte man den Weg zu uns also leichter machen als bisher. Unkontrollierte Zuwanderung, nur weil die EU das so verordnet, aber darf nicht sein. Augenmaß ist gefordert, egal, was Brüssel für richtig hält.
Quelle: Allgemeine Zeitung Mainz