Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zur neuen Preisrunde
Archivmeldung vom 29.08.2007
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittAuf dem Preis-Karussell drehen alle gleich schnell. Dazu brauchen sie sich nicht einmal absprechen. Da genügt ein Blick in die Zeitungsanzeigen oder auf die Regale der Discounter, um zu wissen, in welche Richtung gerade gedreht wird. Angesichts der Tatsache, dass mehr als 40 Prozent des deutschen Lebensmitteleinzelhandels auf die Discounter entfallen, kann man dies den anderen Händlern nicht einmal zum Vorwurf machen.
Die
Entscheidung des Bundeskartellamts, die Ermittlungen wegen der
synchronen Anhebung der Milch- und Butterpreise einzustellen, war
absehbar.
Inzwischen lässt das Tempo, mit dem die Lebensmittelpreise steigen,
die ärmeren Verbraucher aus der Puste kommen. Verzichten sie auf
teureren Käse, müssen sie trotzdem noch beim Brot drauflegen.
Es ist offensichtlich: Die Molkereien und ganz allgemein der
Agrarhandel haben Oberwasser und nutzen es. Lange genug wurden sie
vom Lebensmittelhandel und besonders den Discountern gedrückt. Um so
mehr genießen sie jetzt den freien Atem des Weltmarkts, der mit
seinem großen Hunger die günstigen und guten Lebensmittel aus
Deutschland absaugt.
Das ist Globalisierung. Das ist Marktwirtschaft. Wohin das führt?
In Italien kostet kostet der Liter Milch im Supermarkt 1,39, in
Griechenland 1,30 Euro. Da ist hier zu Lande noch Raum für weitere
Karussellrunden.
Quelle: Pressemitteilung Westfalen-Blatt