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Börsen-Zeitung: Unter Wert

Archivmeldung vom 26.02.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 26.02.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Der integrierte Finanzdienstleister Allianz/Dresdner Bank wird in der öffentlichen Meinung unter Wert gehandelt. Er verkauft sich aber auch selbst unter Wert. In München tut man sich unverständlicherweise schwer, die Diskussion über ein Lieblingsthema von Teilen des Publikums mit einem Satz zu beenden: "Wir stehen ohne Wenn und Aber zur Dresdner Bank einschließlich Investment Banking."

Das könnte Allianz-Chef Michael Diekmann sagen. Sagt er aber nicht. Sagt er jedenfalls nicht oft genug, wohl weil ihn die penetranten Fragen nach der Zukunft der Dresdner im Allianz-Verbund zunehmend nerven. Und prompt löst das "Nichtbekenntnis" wieder Spekulationen aus, der Versicherungsriese könnte die teure Frankfurter Tochter verstoßen, zumindest in Teilen.

Zahlen und Fakten sprechen gegen solche Überlegungen. Gewiss: Am Jahresergebnis des Investment Banking, das bis Mitte 2007 auf einem wirklich guten Weg war - die Dresdner will in diesem Bereich schließlich anders als früher nicht mehr eine zweite Deutsche Bank sein -, gibt es nichts zu verharmlosen. Aber eben auch nichts zu dramatisieren: Mit Wertkorrekturen von 1,3 Mrd. Euro im Investment Banking befindet sich die Dresdner national wie international in guter Gesellschaft - da hat ja manche Landesbank mehr zu bieten.

Der auf diese Weise entstandene operative Verlust der Sparte verdeckt eine Reihe positiver Entwicklungen. Selbst die aufwendig restrukturierte Dresdner Kleinwort verfügt über etliche Geschäftsfelder, die der Krise trotzen und ansehnliche Gewinne erwirtschaften. Noch weit überzeugender sind die Erfolge im Privat- und Firmenkundengeschäft. Hier vor allem ist der Nutzen von "Allfinanz" in Form der wachsenden wechselseitigen Vermittlung von Kunden und Zuführung von Geschäften deutlich sicht- und messbar - auch in der Gewinn- und Verlustrechnung. Unterm Strich zeigt die Dresdner somit immerhin das zweitbeste operative Ergebnis seit der Jahrtausendwende.

Dass - zumal in Zeiten wie diesen - Aktivitäten mit schwacher Leistung überprüft und bei Bedarf redimensioniert oder sogar aufgegeben werden: Routine eines Vorstands. Aber es gibt keinen Anlass, das ganze Modell Allianz/Dresdner inklusive integrierter und fokussierter Investmentbank in Frage zu stellen. Das sollte man allerdings auch immer wieder nach innen wie nach außen kommunizieren, um Irritationen bei Kunden, Aktionären und Beschäftigten zu vermeiden.

Quelle: Börsen-Zeitung (von Bernd Wittkowski)

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