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RNZ: Guter Freispruch

Archivmeldung vom 08.10.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 08.10.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Stellen Sie sich vor, sie treffen nachts auf einer Landstraße auf einen verletzten Menschen, der sterben wird, wenn sie ihn nicht sofort ins nächste Krankenhaus bringen. Doch wenn sie ihm helfen, dann droht ihnen wiederum eine Anklage vor Gericht, die in einer mehrjährigen Haftstrafe enden kann. Genau das ist italienisches Recht.

Auf hoher See. Wer Flüchtlingen hilft, wird juristisch verfolgt. Die Regierung Berlusconi, die andauernd die Rechte von Ausländern und Flüchtlingen beschneidet, verlangt von Kapitänen auf dem Mittelmeer, dass sie wegschauen, dass sie die zigtausende von Flüchtlingen auf ihren kleinen Booten sterben lassen. Der gestrige Freispruch der Cap-Anamur-Crew, die vor fünf Jahren 37 Afrikanern das Leben rettete, beendet diese unmenschliche Praxis. Seit dem 7. Oktober 2009 können Helfer wieder auf Straffreiheit hoffen. Natürlich wird damit indirekt das schmutzige Handwerk der Schleuser unterstützt, die die arglosen Flüchtlingen erst abkassieren und dann ihrem Schicksal überlassen. Deshalb kann es hier nur eine Antwort geben: Flüchtlinge müssen ihren Asylantrag noch auf afrikanischem Boden stellen können. So wie dies die EU einst ankündigte. Grenzzäune hoch und Schiffe versenken - das ist gelebte Skrupellosigkeit.

Quelle: Rhein-Neckar-Zeitung

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