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Neue OZ: Kommentar zu Peru

Archivmeldung vom 08.06.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 08.06.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Dass es sich irgendwann rächt, die Rechte und Anliegen von indigenen Völkern mit Füßen zu treten, war Perus Staatspräsident Alan García offenbar noch nicht bewusst. Sonst hätte er stärker auf konstruktiven Dialog und Kompromisse gesetzt.

Stattdessen muss er nun ein Blutbad unter Polizisten und Indios verantworten, dessen Ausmaß und Folgen den nationalen Zusammenhalt des Landes stark gefährden.

Schon seit Wochen protestieren die Ureinwohner friedlich, aber mit effektiven Blockaden von Straßen und Ölstationen gegen die Umsetzung eines Freihandelsabkommens mit den USA. Dieses würde internationalen Konzernen erlauben, Bodenschätze - vor allem Erdöl und Erdgas - im Urwald konsequent auszubeuten. Und zwar ohne Rücksicht auf die angestammten Rechte der Indios an Grund und Boden.

Zudem würden die Lebensgrundlagen der Menschen etwa bei Havarien von Pipelines akut bedroht. In Ecuador gelangt immer wieder Öl in die Flüsse. Ob nun die Armee mit der Brutalität begann, ist zweitrangig. Zuerst muss wieder ein Klima des Vertrauens entstehen. Und zwar ohne die Provokationen des Indio-Führers Alberto Pizango. Die Kirche könnte die Rolle des Vermittlers übernehmen. Und die Regierung muss zeigen, dass ihr das Wohl des eigenen Volkes wichtig ist.

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung

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