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Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu Dumpinglöhnen bei der Bahn

Archivmeldung vom 18.01.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 18.01.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Peinlich, peinlich - die deutsche Bahn lässt kein Fettnäpfchen aus. Nach der Datenaffäre vor einem Jahr und dem Chaos um unzureichend gewartete Züge und Gleise in den vergangenen Monaten muss der staatseigene Konzern nun erklären, warum in seinem Auftrag Menschen zu Dumpinglöhnen Schienen und Bahnhöfe vom Schnee befreien mussten.

Osteuropäische Arbeiter verdienten gerade einmal 1,50 Euro in der Stunde - das ist sittenwidrig. Die Bahn hat zwar gut daran getan, sich von dem Einsatz der Billiglohnkräfte durch ein Subunternehmen zu distanzieren und Strafanzeige zu stellen. Doch kann sie Wiederholungsfälle wirklich ausschließen? Hat die Bahn all die Probleme wirklich im Griff? Oder ist der Konzern mit seinen mehr als 240000 Beschäftigten und der komplexen Logistik gar nicht so zu führen, wie sich das Mitarbeiter und Kunden vorstellen? Konzernchef Rüdiger Grube ist vor neun Monaten als Nachfolger von Hartmut Mehdorn mit dem Versprechen angetreten, Service und Sicherheit zu verbessern. Bis jetzt muss er aber mehr Scherben kehren, als ihm lieb sein dürfte. Der erneute Gewinn der Bahn sollte Grube Ansporn sein, den Ankündigungen Taten folgen zu lassen.

Quelle: Westfalen-Blatt

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