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WAZ: Vertuschen hilft nicht weiter

Archivmeldung vom 20.10.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 20.10.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Selbst in so einer gefährlichen Finanzkrise, die sich längst auf alle Ebenen der Wirtschaft vorgefressen hat, fehlt deutschen Bankmanagern das richtige Gefühl für die Situation.

Gerade jetzt, wo die Märkte extrem verunsichert sind, wo Firmen in ihrer Existenz angegriffen werden und wo Verbraucher um ihr Erspartes fürchten, wäre ein ehrliches Wort der Bankverantwortlichen wichtiger denn je gewesen. Sie wissen am besten, welche Kapitalmarkt-Leichen noch in ihren Tresoren liegen. Statt aber klar zu kommunizieren, wie es um das jeweilige Institut bestellt ist, wollen die Manager vertuschen. Sie überlegen, gemeinsam das Rettungspaket zu nutzen. Bundesbank-Präsident Axel Weber hat Recht, wenn er kritisiert, dass damit nur verwischt würde, welche Institute tatsächlich notleidend sind. Bei der BayernLB war der Druck so groß, dass Bayerns Finanzminister Huber schon jetzt einen Offenbarungseid leistete. Wenigstens aber ist jetzt klar, wie es um die Landesbank bestellt ist. Bei anderen Geldinstituten geht das Rätselraten weiter.

Quelle: Westdeutsche Allgemeine Zeitung (von Wolfgang Pott)

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