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Die Jugend hat recht

Archivmeldung vom 26.02.2021

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 26.02.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić

Die Jugend rebelliert. Sie kauft nämlich nicht wie weiland Oma und Opa Banksparpläne und Lebensversicherungen. Auch ein bürokratisches Monster mit engem Korsett wie die Riester-Rente ist keine Vorsorge, die ihr attraktiv erscheint. Und gleich in Immobilien zu investieren ist immens teuer, nicht zuletzt auch inklusive ausufernder Nebenkosten.

Nein, junge Erwachsene kaufen verstärkt Aktien, Aktienfonds und entsprechende ETFs. Das zeigen die enormen Wachstumsraten beim Aktienbesitz, die das Deutsche Aktieninstitut gerade für das vergangene Jahr festgestellt hat. Dass die Aktionärszahlen deutlich klettern, das war durchaus zu erwarten gewesen. Denn nicht zuletzt immer mehr Junge haben in den vergangenen Monaten begonnen, sich für Aktien und ETFs zu interessieren. Wer Töchter und Söhne in der U30- und U40-Gruppe hat, der hat sicherlich bemerkt, dass sich hier etwas verändert hat. Gleichwohl ist ein Anstieg der Aktionäre von knapp 30 % insgesamt und von knapp 70 % bei den U30 eine Sensation, eine Hammermeldung.

Zwei Gründe gibt es, warum immer mehr junge Leute gerade jetzt die Aktie entdecken. Der eine ist die Revolution der Aktienanlage via Smartphone-Apps. Noch nie war es leichter und kostengünstiger, in Aktien und in entsprechende Fonds und ETFs zu investieren, als heute. Ältere Semester gingen früher noch zur Bank oder riefen beim Angestellten an, um Aktien zu kaufen. Heute geht das mit wenigen Klicks, über den Laptop, aber immer mehr über das Smartphone. Und wenn junge Leute mit einem umgehen können, dann mit ihrem Handy. Christine Bortenlänger hat recht, die Aktienanlage hat in der Tat über das Smartphone die Hosentasche erreicht. Und die Zahl der Handy-Transaktionen wird in den kommenden Monaten und Jahren rapide steigen.

Der zweite Grund liegt nahe: Bei anhaltenden Null- und Negativzinsen lohnen Zinsanlagen und Lebensversicherungen nicht mehr. Dies ist ein Umfeld für reale Assets wie Aktien, die zudem auch langfristig lukrativ sind. Wenn dann noch ein Crash wie der coronabedingte Einbruch eine Gelegenheit bietet, fällt der Einstieg in Aktien leicht. Denn die Jugend denkt an später und will für alle Eventualitäten vorsorgen.

Natürlich gibt es bei der Aktienanlage Fallstricke wie heftige Kursbewegungen bei einzelnen Aktien und auch Pleiten. Aber diesen kann man durch eine breite Streuung begegnen. Die Jugend hat recht, wenn sie rebelliert und die lukrative Aktie entdeckt!

Quelle: Börsen-Zeitung (ots) von Werner Rüppel

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