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Lausitzer Rundschau: Zur schlechten Zahlungsmoral bei Kindesunterhalt

Archivmeldung vom 09.06.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 09.06.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Bundesweit sind es mehrere Hundert Millionen an Unterhaltsvorschuss, die Jugendämter jährlich leisten, weil Väter ihren Pflichten nicht nachkommen. Dieser "Vorschuss" soll den Alleinerziehenden, zumeist den Müttern, die größten Sorgen lindern, wie sie Miete, Einkauf, Strom und all die Kleinigkeiten finanzieren soll, die ein Kind so braucht.

Insofern ist der "Vorschuss" eine feine Sache - wenn er denn ein Vorschuss bleibt. Doch je nach Bundesland treiben die Jugendämter nur 13 bis 25 Prozent des Geldes wieder ein. Der Rest wird aus Steuergeldern finanziert. Was man auch noch hinnehmen könnte, schließlich sind Kinder und ihre Erziehung eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Dann aber müsste gleiches Recht für alle Kinder gelten - Wohlfahrtsverbände fordern seit Langem eine steuerfinanzierte Grundsicherung für Kinder. Können aber Väter, die sich nur hartnäckig genug weigern, ihre Verantwortung problemlos auf die Allgemeinheit abwälzen, bleibt die Frage: Warum sind die Ämter nicht hartnäckiger beim Eintreiben der Unterhaltsschulden? Ist Arbeitslosigkeit ein Freibrief, Kinder aus früheren Beziehungen im Stich zu lassen? Jeder Parksünder wird so lange verfolgt, bis er sein Knöllchen bezahlt hat. Bei Vätern, die nicht für ihre Kinder zahlen, sollte das ebenso möglich sein. Sonst fragen sich alle Männer, die jeden Monat brav und ehrlich ihren Unterhalt überweisen, ob sie am Ende die Dummen sind.

Quelle: Lausitzer Rundschau

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