WAZ: Nicht ganz dicht
Archivmeldung vom 26.10.2007
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittNordrhein-Westfalens Installateure dürfen den Sekt kalt stellen: Ein gigantisches Investitionsprogramm kommt auf sie zu. Dank dem Gesetzgeber, der private Abwasserleitungen in Stand setzen lässt.
Hausbesitzern wird weniger fröhlich zu Mute sein. Zwar
verpflichtet Eigentum, doch werden im Fall der Fälle einige tausend
Euro fällig. Das steckt kaum jemand ohne Weiteres weg. Nicht jeder,
der ein Häuschen hat, ist auch unbedingt reich. Und dass die Ausgaben
staatlich erzwungen werden, provoziert auch so manchen Groll.
Doch dürfte klar sein, dass Grundwasser als Trinkwasserlieferant
zu wertvoll ist, um es durch poröse Rohre zu verschmutzen. Ein
weiteres Beispiel also für die immer klarer werdende Erkenntnis:
Umweltschutz kann nicht herbeigeredet werden; man muss (kräftig)
dafür bezahlen.
Allerdings wird für den Staat ein Bumerang daraus: Er darf Lasten nicht nur auf Private abwälzen. Die Kanalsysteme der Städte sind vielfach marode. Hier steht der Staat bei der Sanierung in Verantwortung. Bürger haben ein Recht darauf, dass dies geschieht.
Quelle: Pressemitteilung Westdeutsche Allgemeine Zeitung