Das Westfalen-Blatt (Bielefeld) zum Thema Strompreis
Archivmeldung vom 07.10.2009
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer Strompreis setzt sich aus Beschaffungskosten, Netzentgelten sowie Steuern und Abgaben zusammen. Der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) kreidet den hohen Strompreis einseitig dem Staat an.
Der behalte immer mehr für sich. Fast 40 Prozent der Stromrechnung machten Steuern und Abgaben aus, kritisiert der Verband. Die Kosten für die Beschaffung von Strom betrügen dagegen nur 30 Prozent. In der Tat bedient sich der Staat so wie bei der Mineralölsteuer großzügig. Aber der BDEW macht es sich zu leicht, wenn er den schwarzen Peter einfach weitergibt. Wenn die Preiswächter von Verivox richtig gerechnet haben und der Unterschied zwischen Firmen- und Privatkunden wirklich so eklatant ist, müssen die Kartellbehörden dem Fall nachgehen. Die Einkaufspreise an der Börse sinken, die Firmen zahlen 8,5 Prozent weniger für Strom, aber die Privatkunden fast sechs Prozent mehr - da reift der Verdacht, dass Großkunden zu Lasten von Otto Normalverbraucher von den Versorgern bessergestellt werden. Der Eindruck einer Zwei-Klassen-Gesellschaft bei Stromkunden drängt sich auf.
Quelle: Westfalen-Blatt