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Westdeutsche Zeitung: Volkswagen verfügt über Milliarden, die Porsche braucht

Archivmeldung vom 04.05.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 04.05.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Es gibt wenige Markenzeichen, die so eindeutig für zuverlässige Qualität Made in Germany stehen, wie das Volkswagen-Emblem. Und es gibt im Automobilbau nur zwei Firmenzeichen, die weltweit die höchste Stufe der technischen Entwicklung bei gleichzeitig uneingeschränkter Alltagstauglichkeit symbolisieren: den Mercedes-Stern und das Porsche-Wappen.

Der Unterschied im Hightech-Geschäft: Porsche baut ausschließlich Edel-Karossen, während Daimler alle Segmente bedient. Darum ist die Idee, den Massenhersteller Volkswagen und die Nobelschmiede Porsche unter einem Dach zu vereinen, nur vernünftig. Sie sind ohnehin einer einzigen Wurzel entsprungen. Und der Mercedes-Käufer wird sich freuen, wenn gesunde Konkurrenz die Preise purzeln lässt.

Was bisher wenig einsichtig war, sind die Absichten von Porsche, die Mehrheit im Hause Volkswagen zu übernehmen und somit auf die Modellpolitik bei den Audis und Golfs, den Skodas und den Seats Einfluss zu nehmen. Das können die Wolfsburger besser, was die produzierten Stückzahlen belegen: 2008 verließen 6,347 Millionen Fahrzeuge die Werke des Volkswagen-Konzerns, Porsche kam auf 105.162 Stück. Der Schwanz hätte, wenn es nach Porsche-Chef Wendelin Wiedeking gegangen wäre, am liebsten mit dem Hund gewedelt. Aber das scheint ein Bild von gestern zu sein.

Porsche hat sich, als es um den Erwerb der Anteilsmehrheit bei VW ging, offenbar verhoben. Die Schuldenlast der Zuffenhausener wird mit neun Milliarden Euro beziffert, während die Wolfsburger im ersten Quartal 2009 ihre Liquidität auf gut 10,7 Milliarden steigern konnten. Was also spricht dagegen, dass der VW-Konzern den Sportwagenhersteller hinzukauft und sich am Weltmarkt immer mehr dem Absatz-Primus Toyota annähert?

Die Alternative, dass sich Porsche die fehlenden Milliarden beim Emir von Katar besorgt, würde zwar keine Katastrophe bedeuten. Schließlich fährt auch Konkurrenz Daimler bislang gut mit Petro-Dollars aus Abu Dhabi. Aber warum sollten zwei miteinander verwandte Traditionsfirmen ohne Not arabisches Geld ins Land holen, wenn es auch bequem mit eigenen Mitteln geht? Für den Wirtschaftsstandort Deutschland wäre die Fusion VW/Porsche das bessere Signal.

Quelle: Westdeutsche Zeitung (von Wolfgang Radau)

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