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Rheinische Post: Wirtschafts-Tango

Archivmeldung vom 30.10.2007

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 30.10.2007 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Jens Brehl

Argentinien war vor über 100 Jahren das sechstreichste Land der Erde. Die gute Landwirtschaft, die tüchtigen Zuwanderer aus Europa und eine kluge Wirtschaftspolitik hatten den südlichen Staat am Rio de la Plata wohlhabend gemacht. Der Autokrat Juan Perón nutzte in den 30er Jahren die gut gefüllte Schatztruhe des Landes, um teure Sozialprogramme zu finanzieren. Das bescherte Argentinien einen kurzen Boom, am Ende eine galoppierende Inflation und leere Kassen.

Seitdem wurde das Land immer wieder durch heftige ökonomische Krisen erschüttert. Die meisten davon waren hausgemacht. Mehrfach musste Argentinien den Staatsbankrott erklären und war auf die Hilfe des Internationalen Währungsfonds angewiesen. Die Regierung des Peronisten Kirchner verschaffte dem Land zuletzt hohe Wachstumsraten. Zuvor hatte sich Argentinien das Experiment geleistet, die schwache heimische Währung an den Dollar zu koppeln. Das führte zu Kapitalflucht und zur schleichenden Enteignung des Mittelstands. Als Kirchner den Peso floaten ließ, erholte sich die Wirtschaft. Doch jetzt drohen wieder Inflation und Verschuldung. Der ewige Kreislauf im Land des Tango.


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