Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Thema Syrien
Archivmeldung vom 02.08.2011
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittBaschar al-Assad steht mit dem Rücken zur Wand. Der syrische Diktator geht mit brutaler Gewalt gegen sein eigenes Volk vor. Mit allen Mitteln will er sich an der Macht halten. Einerseits verspricht er Reformen, andererseits setzt er Panzer gegen Demonstranten ein. Er will nicht wie der einst beste Verbündete seines Landes, Saddam Hussein, am Galgen enden.
In seinem Überlebenskampf lässt sich al-Assad weder von UNO noch EU stoppen. Noch verhindern Russland und China im UN-Sicherheitsrat eine Verurteilung oder ein Eingreifen wie in Libyen. Und die Europäische Union überschätzt sich gewaltig, wenn sie glaubt, mit der Ausweitung von Sanktionen irgend etwas bewirken zu können. Eine entscheidende Rolle kommt Moskau zu. Russland liefert die Panzer, die jetzt gegen die Freiheitskämpfer eingesetzt werden. Wenn aber der Kreml mit einem schnellen Ende der Waffenlieferungen drohen würde, könnte das Regime in Damaskus zum Einlenken bewegt werden. In Syrien habe Russland keine besonderen Interessen, sagte kürzlich Wladimir Putin. Das ist die Sprache, die selbst al-Assad verstehen müsste.
Quelle: Westfalen-Blatt (ots)