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Börsen-Zeitung: Jobs' Vermächtnis

Archivmeldung vom 26.01.2012

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 26.01.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Hohe zweistellige Wachstumsraten beim Umsatz, dreistellige beim Gewinn: So lassen sich nicht nur Start-ups beschreiben, sondern auch Apple, der größte Technologiekonzern der Welt. Die Zweifel daran, ob die Erfolgsmaschine Apple nur mit dem charismatischen Gründer Steve Jobs an der Spitze rund läuft, sind drei Monate nach dem Tod des Visionärs bereits ausgeräumt. Das Weihnachtsquartal des iPhone-Anbieters darf ohne Übertreibung als historisch bezeichnet werden.

Bei einem Umsatzplus von 73% auf 46 Mrd. Dollar wurde der Gewinn auf 13 Mrd. Dollar mehr als verdoppelt. Noch nie hat ein Unternehmen außerhalb der Ölindustrie in drei Monaten so viel Geld verdient. Zum Vergleich: Wettbewerber Google hat zuletzt erstmals 10 Mrd. Dollar Umsatz im Quartal erwirtschaftet. Den US-Ergebnisrekord, den ExxonMobil mit 14,5 Mrd. Dollar 2008 markiert hatte, sollte Apple in absehbarer Zeit ebenfalls übertreffen - selbst wenn das Wachstumstempo wieder nachlässt.

Wann dies der Fall sein wird, ist derweil nicht abzusehen. Im jüngsten Quartal wurde der iPhone-Absatz auf 37 Millionen Geräte mehr als verdoppelt. Mit 24,4 Mrd. Dollar hat Apple allein mit dem Smartphone rund 4 Mrd. Dollar mehr erlöst als Microsoft im Konzern. Ein schier unglaublicher Erfolg für das Produkt, das der verstorbene Apple-CEO vor fünf Jahren unter teils höhnischen Kommentaren der Konkurrenz vorgestellt hatte.

Mittlerweile dürfte den Rivalen das Lachen im Halse stecken geblieben sein. Die damaligen Marktführer Nokia und Research in Motion kämpfen derzeit gegen das Abrutschen in die Bedeutungslosigkeit. Im Weihnachtsquartal hatte das Aufbäumen wohl keinen Erfolg. Lediglich Samsung hält einigermaßen Schritt. Natürlich ist auch die Übermacht des iPhone-Anbieters nicht unüberwindbar. Der finnische Handyhersteller Nokia galt ebenfalls als unangreifbar, bis Apple das Gegenteil bewies. Das Vermächtnis von Steve Jobs für seinen Konzern ist indes nicht das iPhone. Wie jedes technische Gerät veraltet dieses relativ schnell und wird von neuen Produkten abgelöst.

Der Schlüssel zu Apples wachsendem Erfolg sind die Online-Läden iTunes, iBookstore und AppStore. Der Umsatz dort schlägt den der rivalisierenden Shops um ein Vielfaches. Allein im vierten Quartal wurden dort geschätzte 3 Mrd. Dollar erlöst. Das bringt Apple die Loyalität der Inhalteanbieter - für die Akquise künftiger Kunden ein unbezahlbares Asset. Anders als das iPhone kann die Konkurrenz dieses auch nicht einfach imitieren.

Quelle: Börsen-Zeitung (ots)

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