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WAZ: Die Ölscheichs als Klimaopfer

Archivmeldung vom 09.10.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 09.10.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Bei den Verhandlungen über Klimaschutzabkommen unter dem Dach der Vereinten Nationen ist immer auch ein wenig Hollywood dabei. Da fließen Tränen, werden Bündnisse geschmiedet, muss die Leiterin der amerikanischen Delegation nach dem Ende des Klimagipfels erschöpft aus dem Saal getragen werden.

Und auch das klingt bizarr: Der deutsche Steuerzahler soll den Erdöl exportierenden Staaten teure Klimaschutztechnologie bezahlen, als Gegenleistung für entgangene Einnahmen aus dem Ölgeschäft. Die Ölscheichs als Klimaopfer? Es klingt wie ein schlechter Scherz, aber Saudi-Arabien, dessen CO2-Ausstoß seit 1990 um 111 Prozent gestiegen ist, hat gute Chancen, eine "Entschädigung" zu erhalten, wenn immer mehr Länder auf erneuerbare, saubere Energien zurückgreifen. Der Grund: Weil bei UN-Gipfeln Entscheidungen grundsätzlich nur mit der Zustimmung aller Mitgliedstaaten getroffen werden können, wird sich das Königreich sein Ja zum Klimaschutz vergolden lassen. Saudi-Arabien liegt übrigens auf Platz 25 der reichsten Länder.

Quelle: Westdeutsche Allgemeine Zeitung

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