Lausitzer Rundschau: Zu WASG/PDS: Ohne Strahlkraft
Archivmeldung vom 22.03.2006
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie Strahlkraft des "linken Projekts" schwindet rapide: Nach der Berliner WASG hat auch der Landesverband in Mecklenburg-Vorpommern eine Zulassung zur Landtagswahl im September beantragt. Damit stellen sich beide Gruppierungen direkt gegen das von der Bundesführung ausgehandelte Kooperationsabkommen mit der in Linkspartei umgetauften PDS.
Gemessen an der Mitgliederzahl in der Hauptstadt ist die WASG an der
Ostsee-Küste nur ein verschwindend kleines Häuflein. Doch der
Störfaktor ist nicht zu unterschätzen, wenn man sich vor Augen hält,
dass die Linken schon am kommenden Sonntag in Rheinland-Pfalz und
Baden-Württemberg um den Einzug in die Landesparlamente ringen. Eine
Wahlempfehlung ist die notorische Zerstrittenheit jedenfalls
mitnichten. Zumal auch ein Gremium darunter leiden könnte, das die
Fusion zwischen WASG und Linkspartei faktisch schon vorlebt: die
Linksfraktion im Bundestag. Nach den parlamentarischen Regeln steht
ihr Bestand wegen der eigenen Wahlkonkurrenz zumindest infrage. Bei
der PDS hat man bereits ausgerechnet, dass der Fraktionsstatus auch
ohne die Kampfgefährten von der WASG gesichert wäre. Allerdings würde
die Fraktion dann die Grünen als schwächste Kraft im Bundestag
beerben. Und das wiederum hat Konsequenzen von den finanziellen
Zuwendungen bis zur Redezeit in Plenardebatten.
Um die Parteienfusion mit der PDS zu retten, dürfte die Führung der
WASG schon bald zu Parteiausschlüssen greifen. Die Attraktivität des
Zusammenschlusses kann das nicht beflügeln - es riecht nach
Zwangsvereinigung.
Quelle: Pressemitteilung Lausitzer Rundschau