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WAZ: Zu Ende gespäht

Archivmeldung vom 03.04.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 03.04.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Es ist schon unglaublich, mit welcher Selbstverständlichkeit so manches Unternehmen seine Beschäftigten im großen Stil bespitzelt.

Zwar ist es verständlich, dass eine Firma bei Verdachtsmomenten reagieren und Mitarbeiter überprüfen möchte. Doch einfach einen Großteil der Belegschaft oder gar alle Beschäftigten unter Generalverdacht zu stellen und auszuspähen, ist nicht nur juristisch äußerst bedenklich. Zu Recht fordert der Datenschutzbeauftragte Peter Schaar so schnell wie möglich die Einführung eines Arbeitnehmerdatenschutzgesetzes. Dieses könnte genau regeln, wann Überprüfungen erlaubt sind und wer vorab informiert werden muss - zum Beispiel der Betriebsrat. Interessanterweise bringen solche Rundum-Bespitzelungen oft so gut wie nichts. So fand Airbus Deutschland nicht einen Fall von Fehlverhalten unter seinen gut 20 000 (!) Mitarbeitern. Eines haben die Ausspähaktionen von Telekom, Bahn und Co. aber doch erreicht: Sie erschüttern massiv das Vertrauen der Mitarbeiter und der Bürger in die Konzerne. Und das ist nicht gerade die beste Werbung für ein Unternehmen.

Quelle: Westdeutsche Allgemeine Zeitung (von Christopher Shepherd)

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