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WAZ: Von Wörtern und Dingen

Archivmeldung vom 17.12.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 17.12.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Ja, es nervt, wenn man keinen "Coffee to go" bekommt, weil der "Facility Manager" im "Basement" versagt hat. Es nervt, weil es viele Menschen in Deutschland gibt, die derlei englische Wortwerberasseln weder verstehen können noch wollen. Und es nervt, weil dahinter Form von Wichtigtuerei, von Schein statt Sein steckt.

Am meisten aber nervt es doch, dass man keinen Kaffee zum Mitnehmen bekommt, weil der Hausmeister im Erdgeschoss versagt hat. Deshalb landet der Verein Deutsche Sprache nur einen halben Volltreffer, wenn er das englische Wort "Sale" zum "nervigsten und überflüssigsten Wort des Jahres" wählt. Abgesehen von der Frage, ob man "überflüssig" überhaupt steigern kann: Der "Sale" wird durch die Auszeichnung kaum verschwinden. Vielleicht bleibt er ja eine Mode-Erscheinung.

Wie gefährlich es aber sein kann, über Wörter statt über Dinge zu reden, zeigt die "Abwrackprämie". Die gilt den Sprachschützern als "nützlichstes Wort des Jahres", weil sie eine komplizierte Sache kurz und knackig ausdrückt. In Wahrheit aber bezeichnet sie ja eine widersinnige Vernichtung von Volksvermögen. 

Quelle: Westdeutsche Allgemeine Zeitung

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