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WAZ: Beweise müssen her

Archivmeldung vom 17.01.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 17.01.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Das Erste, wie sich die Fernsehfraktion der ARD zu nennen pflegt, produzierte eine Exklusiv-Nachricht, die von den Agenturen mit Eilvermerk auf die weltweite Reise geschickt wurde: Unter 30 Top-Athleten, die sich von einer Wiener Blutbank illegal mit leistungsfördernden Transfusionen haben "versorgen" lassen, seien allein 20 Wintersportler gewesen. "Zum Teil sogar Mitglieder der Weltspitze", wie die ARD anmerkte.

Zwar ist diese Information vom Dienstag am Mittwoch nicht total pulverisert, jedoch in erheblichem Maße relativiert worden: Der Skiverband sei nicht verdächtig, sich am Doping-Missbrauch beteiligt zu haben. Auch Namen von Athleten könnten nicht benannt werden, weil die ARD-Informanten vor jener Ostblock-Mafia geschützt werden müssten, die sich an dieser Art von Blutauffrischung bereichere.

Weil jedoch weder Fakten noch handfeste Beweise kamen, setzt sich die ARD dem Vorwurf aus, Gerüchte hochgekocht, leichtfertig heiße Luft geblasen und Pauschalverdächtigungen in die Welt gesetzt zu haben. Ein Selbsttor der ARD, die für sich den Anspruch erhebt, glaubhaft und seriös zu sein.

Quelle: Westdeutsche Allgemeine Zeitung (von Hans-Josef Justen)

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