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WAZ: Keine Grenzen für Knöllchen

Archivmeldung vom 18.03.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 18.03.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Rasen ohne Reue, diese Zeiten sind vorbei. In Zukunft muss ein deutscher Auto- oder Brummifahrer, der zum Beispiel in Frankreich das Tempolimit grob missachtet, befürchten, wenig später ein Strafmandat im Briefkasten zu finden.

Das EU-Infosystem ist ein weiterer Schritt beim mühevollen Zusammenwachsen Europas. Die Schlagbäume sind längst gefallen, doch wer im Ausland gegen Verkehrsregeln verstößt, kommt - noch - meist ungeschoren davon. Das ist ärgerlich, denn Regeln sollten nicht nur für Inländer gelten, sondern für alle Verkehrsteilnehmer. Die Pläne von EU-Verkehrskommissar Jacques Barrot, das Prinzip "Knöllchen ohne Grenzen" wirkungsvoll umzusetzen, sind daher zu begrüßen.

Für die Autofahrer einsichtiger und verkehrspolitisch konsequenter wäre es jedoch, zugleich die jeweiligen nationalen Verkehrsregelungen und die verschiedenen Bußgeldkataloge zu vereinheitlichen. Es ist mit Sicherheitsargumenten kaum zu erklären, warum etwa Franzosen, Deutsche und Niederländer unterschiedliche Geschwindigkeiten auf ihren Straßen erlauben. Und ebenso schwer nachvollziehbar ist es, dass Übertretungen verschieden hart bestraft werden.

Quelle: Westdeutsche Allgemeine Zeitung (von Christopher Onkelbach)

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