Infektionsschutzmaßnahmen stehen über dem Kindeswohl
Archivmeldung vom 21.08.2020
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 21.08.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch André OttBernhard Loyen schrieb den nachfolgenden Kommentar: "Am Dienstag dieser Woche saß ich in der Aula eines Berliner Gymnasiums. Elternabend. Alle anwesenden Erwachsenen, sowie die beiden Lehrkräfte mussten die Alltagsmaske während der gesamten Zeit tragen. Bevor es um das frisch gestartete Schuljahr ging, dem zurückliegenden Verlust, also den Rückständen von verpasstem Lehrstoff während des Schul-Lockdowns, wollte erstmal geklärt werden, wie es sich mit den PCR-Tests verhält."
Loyen weiter: "Dieses Gymnasium profiliert sich sehr gerne. Digital vermeintlich ganz weit vorne, was man jedoch während der Home-Schooling Wochen nicht wirklich bemerkte, nun also die Teilnahme an freiwilligen PCR-Testungen. Die Lehrkräfte erläuterten auf Nachfrage, das Unternehmen sei ihnen empfohlen worden, da die Tests kostenlos verteilt würden. Es fallen keinerlei Kosten für Schule und Eltern an.
Die Information an die Eltern vor Beginn des Schulstarts lautete, Zitat:
Wir möchten an dieser Stelle explizit noch einmal die Freiwilligkeit betonen, unter der dieses Angebot läuft. Gleichzeitig sehen wir die Teilnahme als einen wesentlichen Beitrag, Verantwortung für seine Mitmenschen zu übernehmen!
Das ist schon geschickt formuliert, besonders in der notwendigen Diskussion mit dem Kind. Wer also nicht daran teilnimmt, übernimmt keine Verantwortung für seine Mitmenschen? Könnte gerade ein Kind es so verstehen…sollen? Es war der entscheidende Satz, dass mein Sohn nun teilnimmt, teilnehmen wollte, wie auch seine Kumpels. Die gesamte Oberstufe.
Wie es mit dem Aufklärungsniveau ausschaut, zeigte die Antwort des Lehrers auf die Frage, wer denn die Testergebnisse der nun über Wochen laufenden Studie übermitteln würde. Dies erfolge nach Information durch das Unternehmen, ggf. über das zuständige Gesundheitsamt, die würden dann - Achtung - mitteilen, ob das Kind krank sei. Er meinte natürlich, ob es positiv getestet wurde. Hat einer protestiert, die Formulierung klar gestellt, den Arm gehoben? Nein. Wer die Tests durchführt? Natürlich die Kinder selber, keine Angestellten der Firma.
Ein Elternteil echauffierte sich über den Verstoß gegen das Infektionsschutz-Gesetz, keine Handdesinfektion vor der Veranstaltung zur Verfügung gestellt und man säße viel zu enge beieinander. Elternabende 2020.
Warum ich nicht den Arm gehoben habe? Wir leben in schwierigen Zeiten. Mein Sohn wird noch einige Zeit an diesem Gymnasium verbringen. Ich hatte noch ein frisches Erlebnis im mentalen Nacken…weiterlesen hier.
Quelle: KenFM von Bernhard Loyen