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Südwest Presse: Kommentar zu Lehrstellen

Archivmeldung vom 01.06.2006

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 01.06.2006 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

"Zu Lande, zu Wasser und in der Luft" werde er sich um zusätzliche Lehrstellen bemühen, verspricht Bundeswirtschaftsminister Michael Glos - ein müder Abklatsch der flotten Sprüche, für die der CSU-Politiker früher bekannt war. Heute ist es nur eine peinliche Luftnummer.

Obwohl die Lage auf dem Ausbildungsmarkt schwieriger ist als im vergangenen Jahr, legte Glos dem Bundeskabinett keine zusätzlichen Initiativen vor, von zusätzlichem Geld ganz zu schweigen. In München hat er gerade für mehr Lehrstellen geworben, in seinem Wahlkreis Schweinfurt will er es noch tun. Ansonsten Fehlanzeige.
Da erinnert man sich wehmütig an seinen Vorgänger Wolfgang Clement. Der tourte wochenlang nimmermüde durch die Provinz - mühsam, aber mit Erfolg. Und er versprach jedem Jugendlichen unter 25 ein Angebot, ob Lehrstelle oder Einstiegsqualifikation. So viel Mut hat Glos nicht. Dabei wäre mehr Engagement auch der Politiker dringend geboten. Es reicht nicht aus, die Aktivitäten der Wirtschaft zu überlassen und die Unternehmen daran zu erinnern, dass sie bald ohne Facharbeiter dastehen, wenn sie nicht ausbilden. Eine Lehrstelle ist auch der beste Weg, Jugendliche von der Straße zu holen und ihnen eine Zukunftsperspektive zu geben. Sind sie erst einmal rechtsradikal oder kriminell geworden, ist es oft zu spät, ganz zu schweigen von den Kosten und dem Schaden für die Gesellschaft.

Quelle: Pressemitteilung Südwest Presse

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