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Rheinische Post: Arme Universitäten

Archivmeldung vom 11.04.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 11.04.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Es ist grotesk: Da weiß jedes Kind, wie wichtig Bildung für Deutschland ist doch deutsche Studenten müssen zusehen, dass ihnen herabstürzende Lampen im Hörsaal nicht den Garaus machen. Solche Mängel sind verräterisch. Sie entstehen in Jahrzehnten der Verwahrlosung. Heißt wohl: Deutsche Politik hat in bestürzender Weise geschlampt.

Nun muss das Land rasch und kräftig investieren. Nebenbei zeigt sich, dass die Einführung von Studiengebühren disziplinierend auf die Politik wirkt. Wenn der Staat die Studenten zur Kasse bittet, können die Studenten (und deren Eltern) mit neuer Wucht den Staat an seine Pflicht erinnern. Die Akzeptanz der Studiengebühren wird dramatisch sinken, wenn das Land nicht seinen Teil der Abmachung erfüllt und die Gebäude saniert. Eines muss klar sein: Die Studiengebühren dürfen nicht zur Aufbauhilfe verkommen. In NRW gilt: Höchstens zehn Prozent des Geldes dürfen für Baumaßnahmen eingesetzt werden. Das geht so gerade noch, auch wenn es bereits ein Verrat am erklärten Ziel der Studiengebühren ist, nämlich die Lehre zu verbessern. Immerhin bleibt die Priorität klar erkennbar. Verbesserung der Lehre heißt eben nicht: neue Lampen, sondern neue Lehrkräfte, neue Bücher, neue Ausrüstung.

Quelle: Rheinische Post


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