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WAZ: Klima des Geschäfts

Archivmeldung vom 05.11.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 05.11.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Michael Otto ist ein grüner Unternehmer. Beim Otto-Versand hat er schon vor Jahrzehnten begonnen, Recyclingpapier zu verwenden und Tierpelze aus dem Sortiment zu verbannen. Das war ihm zuerst ein moralisches und politisches Anliegen - ähnlich wie jetzt der Schutz des Klimas.

Mit der Zeit aber stellten sich weitere Vorteile ein. Otto und andere Unternehmen werben mit ihrem ökologischen und sozialen Engagement. Sie setzen Image in Euro um. Und sie schützen sich gegen Kampagnen von Bürgerinitiativen, die für die Unternehmen extrem teuer werden können. Beides - Image und Risikovorsorge - kann den Gewinn fördern. Allerdings ist Vorsicht geboten. Manche Firma gestaltet ihr Außenbild, ohne an den Geschäftsprozessen und Produkten wirklich etwas zu verändern. Selbst Fahrzeugmotoren mit 15 Litern Benzinverbrauch auf 100 Kilometern werden dann als Beitrag zum Klimaschutz verkauft. Kunden und Öffentlichkeit müssen genau hinschauen: Nicht um das Label geht es, sondern um eine verdiente Reputation, die sich die Unternehmen ehrlich erworben haben.

Quelle: Westdeutsche Allgemeine Zeitung

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