Lausitzer Rundschau: zu: Krankenstand in Deutschland auf neuem Rekordtief
Archivmeldung vom 19.04.2006
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDurchschnittlich 12,7 Tage fehlten die Arbeitnehmer im letzten Jahr an ihrem Arbeitsplatz - so wenig wie nie, seit vor 30 Jahren mit der Statistik begonnen wurde. Das Rekordtief reicht den Arbeitgebern aber nicht. Schon spricht die Bundesvereinigung der Arbeitgeberverbände von weiterem Handlungsbedarf.
Da schwingt der alte Vorwurf mit, dass viele die
Lohnfortzahlung nur zum Blaumachen nutzen. Tatsächlich war die Zahl
vor 15 Jahren noch doppelt so hoch, obwohl die Leute sicher nicht
doppelt so häufig krank waren. Auf der Gegenseite wird behauptet,
dass sich jetzt viele aus Sorge um ihren Job fiebernd zur Arbeit
schleppten. Gemach. Bei sachlicher Betrachtung wird man aus der
aktuellen Zahl den Schluss ziehen müssen, dass sie eine gesunde
Entwicklung widerspiegelt: Der ökonomische Druck erschwert das
Krankfeiern, das es früher viel mehr gab als heute und das Missbrauch
war. Aber auch besserer Arbeitsschutz und der Rückgang schwerer
körperlicher Arbeiten spielen eine Rolle. Dass kranke Mitarbeiter dem
Betrieb fern bleiben, wo sie ohnehin nicht die volle Leistung bringen
und nur andere anstecken, ist auch im Interesse der Arbeitgeber. Am
niedrigsten ist der Krankenstand dort, wo die Beschäftigten zufrieden
mit ihrer Tätigkeit sind und in ihr eine Herausforderung sehen, die
auch belohnt wird. Insofern können die Arbeitgeber selbst einiges
dazu beitragen, dass es bei den niedrigen Zahlen bleibt.
Quelle: Pressemitteilung Lausitzer Rundschau