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Allgemeine Zeitung Mainz: zu Krankenkassen

Archivmeldung vom 09.01.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 09.01.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Einen schlechteren Start kann es wohl kaum geben: Eigentlich soll der Gesundheitsfonds den Wettbewerb zwischen den Krankenkassen anheizen und so zu niedrigeren Beitragssätzen führen. Stattdessen müssen sich Millionen Versicherte schon jetzt auf deutlich steigende Beiträge einstellen.

Der Zorn wächst. Doch Vorsicht vor falschen Schlüssen: Der Start des Gesundheitsfonds fällt zwar mit den jetzt vorhergesagten Erhöhungen zusammen und mag auch manche Kasse dazu verleiten, die Beiträge etwas stärker anzuheben als vielleicht nötig, um Rücklagen für den 1. Januar 2009 zu bilden. Ursache für die höheren Beiträge ist der Fonds allerdings nicht. Es sind vielmehr die alten Probleme, die die Kosten in die Höhen treiben: Neue, teure Arzneimittel, uneinheitliche Alters- und Patientenstrukturen bei den Kassen, steigende Arzthonorare sowie höhere Klinikausgaben. Die gute Konjunktur bringt mit mehr sozialversicherungspflichtig Beschäftigten und höheren Löhnen den Krankenversicherungen zwar höhere Einnahmen, doch ausgleichen kann dies den Kostendruck bei den Kassen kaum. Dennoch wird der Gesundheitsfonds massiv unter Beschuss geraten. Letztlich ist das aber nur eine Scheindebatte, denn 2009 stehen Bundestagswahlen an. Und sollte dann die Große Koalition zu Grabe getragen werden, droht auch dem Gesundheitsfonds das Ende. Denn er ist nicht mehr als eine politische Notkonstruktion, ein kleinster gemeinsamer Nenner. In den Schubladen der Parteien liegen längst andere, schon bekannte Konzepte bereit: Sie heißen Bürgerversicherung (SPD) und Kopfpauschale (Union).

Quelle: Allgemeine Zeitung Mainz

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