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Rheinische Post: Obama fehlt Mut

Archivmeldung vom 25.08.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 25.08.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Barack Obama straft sich selbst Lügen. Das kann sich für ihn verheerend auswirken. Der Hoffnungsträger der Demokraten, der während der US-Vorwahlen mit der Forderung nach grundlegendem politischen Wandel und Erneuerung hausieren ging, greift auf Altbekanntes zurück.

Das ist an sich nicht schlimm, denn Erfahrung war noch nie ein Nachteil. Doch Obamas junge Wähler müssen sich von ihrem Idol hinters Licht geführt fühlen, da er den 65-jährigen Joseph Biden zu seinem Kandidaten für die Vizepräsidentschaft kürt. Das ist nicht der versprochene Bruch mit dem Establishment in Washington. Es zeigt nur mangelnden Mut zu radikal Neuem. Es macht Obama unglaubwürdig. Er kann nicht den Republikaner McCain wegen seines Alters für die Präsidentschaft als ungeeignet abstempeln und dann im eigenen Lager einen Graukopf auf die obere politische Aktionsbühne heben. Biden ist ein ausgewiesener und international geschätzter Kenner der Außenpolitik. Doch genau dieser Experte hatte Obama im Vorwahlkampf einen Tiefschlag versetzt, als er ihn für das Präsidentenamt als nicht erfahren genug klassifizierte. Bidens Nominierung macht aus dem Lehrling Obama keinen Meister. Das werden die Republikaner ausnutzen.

Quelle: Rheinische Post (von Godehard Uhlemann)

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