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Neue OZ: Kommentar zu Indien

Archivmeldung vom 17.04.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 17.04.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Indien hat sein Wahlmarathon begonnen. Vor allem die reichen und nationalbewussten Eliten in Neu-Delhi werden nicht müde, den Urnengang von 700 Millionen Indern als Sinnbild für die größte Demokratie der Welt zu feiern. Dieser Stolz ist berechtigt, aber trügerisch.

Die Terroranschläge in den Grenzprovinzen zu Nepal durch Rebellen der Maoisten sind nur ein Hinweis darauf, dass dieses riesige, religiös zersplitterte und sozial tief gespaltene Land von westlichen Standards noch weit entfernt ist. Gleichwohl sind die wirtschaftlichen und sozialen Fortschritte zu sehen, die Indien während der Regierungszeit der Kongresspartei gemacht hat.

Dass die globale Finanzkrise nun auch viele Boom-Branchen wie die IT-Dienstleister hart trifft, ist ihr Pech. Das Wachstum dürfte zwar nur eine Pause eingelegt haben, doch von der akuten Delle und deren Folgen wie steigende Arbeitslosigkeit werden die oppositionelle Volkspartei und Regionalparteien profitieren. Zweifel an der Kompetenz der Regierenden ließen zudem die islamistischen Anschläge von Mumbai mit fast 200 Toten aufkommen. Wer in einigen Wochen die Mehrheit erhält, ist aber völlig offen. Nach dem Wahlmarathon droht ein Verhandlungsmarathon.

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung

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