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Westfalen-Blatt: zu Minuszinsen

Archivmeldung vom 16.11.2016

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 16.11.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott

Waren das noch Zeiten: Jahrzehntelang mehrte sich auf Sparkonten das Geld ganz ohne Zutun des Besitzers. Der musste nur warten, bis der nächste Zinstermin anstand - und das Vermögen wuchs weiter. Und auch die Banken verdienten. Doch diese Gesetzmäßigkeiten sind außer Kraft gesetzt. Die Europäische Zentralbank (EZB) mit Mario Draghi an der Spitze hat eine geldpolitische Spirale in Gang gebracht, die nun endgültig in der Breite ankommt. Schrumpften zuerst die Zinsen, wird das Sparen für die ersten jetzt zum Zuschussgeschäft.

Ganz zum Leidwesen auch der Banken. Sie müssen nicht nur die schlechte Botschaft überbringen, sondern ächzen selbst seit Jahren unter der Situation. Denn das Zinsgeschäft als tragende Säule ist in sich zusammengestürzt.

Banken und Sparer sind Leidensgenossen einer EZB-Politik, die den deutschen Realitäten nicht Rechnung trägt und bewährte Strukturen ins Wanken bringt. Gewinner sind die Schuldner: Allen voran die Euroländer sanieren sich auf diese Weise. Auch der deutsche Staat erzielt seine schwarze Null auf Kosten der Banken und Sparer.

Quelle: Westfalen-Blatt (ots)

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