Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Thema Geburtenrate
Archivmeldung vom 11.09.2010
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittJetzt ist er da, der seit vielen Jahren diskutierte, befürchtete, erwartete demographische Wandel. Und er wird nicht mehr aufzuhalten sein. Für die Sozialsysteme, die Wirtschaft, die Infrastrukturplanung wird dies eine Herausforderung ungeahnten Ausmaßes. Nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit gehen aktuell 44,5 Millionen Menschen in Deutschland einer Erwerbstätigkeit in Teil- und Vollzeit nach. 2050 werden es nur noch 26 Millionen sein.
Selbst bei einer jährlichen Zuwanderung von 200 000 qualifizierten Arbeitskräften wären es dann nur 36 Millionen, bilanziert die Agentur. Wer zahlt dann noch die Rente für die jetzt ins Berufsleben eintretende Generation? Wer kauft all die Produkte einer der größten Volkswirtschaften der Welt, die zwar exportorientiert ist, aber auch ohne Binnennachfrage nicht auskommt? Wie wollen schrumpfende, finanziell ausgeblutete Kommunen künftig Theater, Bäder, Straßen, Schulen erhalten? Ostwestfalen-Lippe ist eine der jüngsten Regionen Deutschlands. Hier ist das Problem noch nicht so akut wie andernorts. Aber der Rentenkasse ist dies egal, wenn insgesamt weniger reinkommt. Dem Problem müssen wir uns stellen - jetzt.
Quelle: Westfalen-Blatt