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Rheinische Post: Dilemma Kurzarbeit

Archivmeldung vom 30.04.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 30.04.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Trotz Finanzkrise, Megapleiten und schwachem Autoabsatz ist der Arbeitsmarkt stabil geblieben. Entlassungswellen blieben aus. Kurzarbeit, Abbau von Arbeitszeitkonten und Millionen sehr flexibler Mitarbeiter haben eine Katastrophe auf dem Arbeitsmarkt verhindert.

Damit haben sich Politiker, Unternehmer und die Arbeitnehmer als fähige Krisenmanager erwiesen, und das verdient Respekt. Jetzt sinkt sogar wieder die Zahl der Kurzzeitarbeitslosen. Auch das ist ein Ergebnis dieser Maßnahmen. Doch die beherzte Politik hat Schattenseiten. Dadurch, dass die Firmen mit allen Mitteln versucht haben, ihre Mitarbeiter in der Krise zu halten, haben sie den Status Quo zementiert. Die Leidtragenden sind die, die schon vor der Wirtschaftskrise Außenseiter auf dem Arbeitsmarkt waren - die Langzeitarbeitslosen. Durch Kurzarbeit, Überstundenabbau und Co. sind ihre Chancen nicht nur gering geblieben, sondern drastisch gesunken. Weil Unternehmen erst wieder ihre vorhandenen Kapazitäten auslasten wollen, wird es auch bei einer Konjunkturbelebung noch lange dauern, bis sie neuen Mitarbeitern eine Chance geben. So überrascht es nicht, dass in NRW die Zahl der mehr als ein Jahr arbeitslos gemeldeten gegen den Trend um 1,4 Prozent ansteigt.

Quelle: Rheinische Post

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