WAZ: Köhler trifft Klar: Bitte mehr Respekt
Archivmeldung vom 07.05.2007
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie CSU wettert gegen das Treffen von Bundespräsident Köhler mit dem Terroristen Klar. Allein Köhler muss die Entscheidung treffen, ob er dem Gnadengesuch des seit 24 Jahren einsitzenden RAF-Terroristen nachkommt. Eine schwierige Aufgabe, zumal bislang kein Wort der Reue über die Lippen des Mörders gekommen ist.
Die wutschäumende CSU vergisst, dass ihr Unionsfreund Vogel als
Ministerpräsident von Rheinland-Pfalz im Jahre 1988 erstmalig einen
RAF-Terroristen begnadigt hat. Weiland hat Vogel erst seine
Entscheidung getroffen, nachdem er sich mit dem Terroristen Jünschke
getroffen hatte.
Vogel sagte kürzlich in einem Interview: "Wer das Gnadenrecht hat,
sollte sich selbst intensiv mit dem Vorgang befassen - auch mit dem
Täter - und muss dann letztlich unabhängig von der wogenden
öffentlichen Meinung seine Entscheidung in seiner freien
Verantwortung treffen."
Köhler wird eine Entscheidung treffen, die uns gefällt oder auch
nicht. Wer den Bundespräsidenten dabei respektlos unter Druck setzt
und sogar mit Nichtwiederwahl droht, sollte sich schämen.
Quelle: Pressemitteilung Westdeutsche Allgemeine Zeitung