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Rheinische Post: US-Klima-Wende

Archivmeldung vom 17.12.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 17.12.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Für George W. Bush zählten Treue und Glaube, Barack Obama legt Wert auf Widerspruch und Kompetenz. Mit seinem Kabinett setzt er nicht nur auf das viel zitierte "Team der Rivalen", er zimmert auch ein "Team der besten Köpfe". Nichts soll mehr den klaren Blick auf die nackte Realität verstellen.

Steven Chu, der neue Energieminister, ist das Paradebeispiel dafür. Seine Ernennung stärkt die Hoffnung, dass Obama es ernst meint mit seiner angekündigten Wende beim Klimaschutz. Im Wahlkampf peilte er an, den Kohlendioxid-Ausstoß der USA bis 2050 um achtzig Prozent gegenüber dem 1990er Niveau zu verringern. Er ist offen für den Emissionshandel, den Bush ablehnte. Mit China und Indien will er zwei Schwergewichte einbinden, ohne die jede Abmachung nach dem Muster des Kyoto-Protokolls nur Stückwerk bliebe. Kurzum, unter Obama wird sich Washington vom Sitzenbleiber zum Musterschüler der Weltklima-Klasse wandeln. Endlich ist Schluss mit einer Vogel-Strauß-Taktik, die darin gipfelte, dass Freunde Bushs für Schwindel erklärten, dass der Mensch eine Aktie an der Erderwärmung hat. Daten lösen Meinungen ab, Wissen tritt an die Stelle von Ideologie. Im Weißen Haus wird klimapolitisch bald Klartext gesprochen.

Quelle: Rheinische Post

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