Rheinische Post: VW ohne Gesetz
Archivmeldung vom 14.02.2007
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittMit dem VW-Gesetz fällt eine der letzten Bastionen der Deutschland AG, und sie fällt gegen den Trend: Immer öfter verschaffen sich Politiker mit ihren Warnungen vor Heuschrecken-Fonds Gehör und singen das hohe Lied vom einst kuscheligen Kapitalismus hinter teutonischen Schutzwällen.
Dabei lässt sich an jenem 47x0fJahre alten Gesetz
beobachten, welcher Mief und Muff sich in einem solcherart
abgeschirmten Unternehmen entwickelt. VW produziert zu teuer die
falschen Modelle, der Konzern ist gefangen in einem
Interessengeflecht aus Gewerkschaft und Landesregierung. Das - so
unerbittlich ist der Markt immer - wird früher oder später bestraft.
Und dann nützt all der vermeintliche Schutz für den Standort
Niedersachsen nichts. Gewiss, für manche wird es ohne VW-Gesetz
schwieriger: Der Einfluss der Landesregierung sinkt, der
Rechtfertigungsdruck steigt - weshalb muss ein Pleite-Land gut 20
Prozent an einem Autobauer besitzen? Für die IG Metall wird es
schwieriger, ihren Einfluss in dem üblichen Geben und Nehmen
durchzusetzen. Zum Schaden des Unternehmens muss das nicht sein, im
Gegenteil. Selbst wenn Porsche jetzt das Steuer an sich reißt -
bislang waren die Stuttgarter überaus erfolgreich.
Quelle: Pressemitteilung Rheinische Post