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Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Schwarzgeld-Kompromiss

Archivmeldung vom 11.08.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 11.08.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Als Finanzminister drohte Peer Steinbrück in bitterem Spott mit dem Einsatz der Kavallerie und wurde im Gegenzug als Nazi verunglimpft: In immer schrilleren Tönen haben Deutschland und die Schweiz um die Schwarzgeld-Milliarden gestritten. Deshalb ist es im Sinne einer guten Nachbarschaft zu begrüßen, dass endlich ein Kompromiss gefunden wurde.

Das Steuerabkommen gleicht allerdings einem überreifen Schweizer Käse: Es hat viele Löcher, es stinkt - und doch hat es beträchtlichen Nährwert. Zwei Milliarden Franken wollen die Schweizer Banken vorab schon einmal auf den Tisch legen, um den moderaten Steuernachschlag anschließend diskret mit der deutschen Kundschaft zu regeln. Die bleibt selbstverständlich anonym, denn das erste Gebot der Schweiz lautet nun einmal: Du sollst das Bankgeheimnis nicht brechen! Die Schweiz hat ihr halbseidenes Geschäftsmodell gerettet, Deutschland bekommt ein bisschen mehr Geld. Wäre da nicht das hässliche Wort »Moral«, man müsste wohl von einer Win-Win-Situation sprechen.

Quelle: Westfalen-Blatt (ots)

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