WAZ: Zweite Miete explodiert
Archivmeldung vom 06.05.2008
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittKaum ein Begriff im Alltagsleben ist so irreführend wie die Bezeichnung "Nebenkosten". Viel treffender ist da schon die "zweite Miete". Und die explodiert. Bei Mietangeboten werden die Angaben über die wohnungstypischen Energiekosten oft wie eine heiße Kartoffel behandelt und schon mal verniedlicht.
Würden reale Werte genannt, wären einige Wohnungen gar nicht mehr zu vermieten. Solche taktischen Spielchen sind aber weder für Vermieter noch Mieter gut und führen gerade in Zeiten knapper Kassen nicht nur nach der ersten Abrechnung zu ernsten finanziellen Problemen. Besonders ärgerlich sind aber die örtlich gemachten Kosten wie z. B. Müllgebühren. Obwohl der Verpackungsmüll von den Verbrauchern schon beim Einkaufen über den grünen Punkt extra bezahlt wird und so das Restmüll-Aufkommen sinkt, steigen die Gebühren dafür umgebremst. Viele Politiker vor Ort müssen sich fragen lassen, warum sie hier nicht rechtzeitig gegengesteuert haben. Jetzt belastet diese Politik Bürger und Wohnungsmarkt immer stärker.
Quelle: Westdeutsche Allgemeine Zeitung (von Wilfried Beiersdorf)