Neue OZ: Weihnachtswunsch der Händler
Archivmeldung vom 13.11.2009
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittStell Dir vor, es gibt eine Krise, und keiner merkt es: So ähnlich scheinen sich die Einzelhändler derzeit zu fühlen. Trotz Kurzarbeit, Massenentlassungen und Wirtschaftskrise sollen die Kassen auch in diesem Jahr wieder klingeln. Vereinzelt rechnen die Händler sogar mit einem leichten Umsatzplus.
Doch die Wirklichkeit ist weniger rosig, als sie scheint: Aus Angst vor massiven Umsatzeinbrüchen hat der Einzelhandel die Preise nicht erhöht. Gleiche Umsätze bedeuten deshalb automatisch weniger Gewinn. Weil die Fixkosten wie zum Beispiel Kassierer-Gehälter gestiegen sind.
Außerdem: Die optimistischen Schätzungen des Handels beruhen derzeit im Wesentlichen auf einem Wunsch. Noch hat der ersehnte Kaufrausch nicht eingesetzt. Noch ist es nur die Hoffnung, dass die Horrornachrichten in der Branche nach den Krisen bei den Traditionshäusern wie Quelle, Karstadt und Hertie rechtzeitig vor dem Weihnachtsgeschäft ein Ende haben.
Nicht zu vergessen ist übrigens der Weihnachtseffekt: Bevor die Lieblingstante bei den Weihnachtsgeschenken ihrer Neffen spart, weil sie sich möglicherweise selbst in Kurzarbeit befindet, spart sie bei eigenen Anschaffungen. Die neue Küche, die schicke Couch oder der Urlaub in Spanien fallen da schon eher dem privaten Rotstift zum Opfer.
Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung