Lausitzer Rundschau: Streit über geplantes Wärmegesetz: Nur ein kleiner Schubser
Archivmeldung vom 12.01.2007
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittIm Wärmemarkt stecken mehr Energiereserven als bei einer Pipeline-Blockade je fehlen können. Bei der Dämmung werden sie immer besser erschlossen, aber bei der Erzeugung behaglicher Temperaturen aus regenerativen Heizquellen mangelt es noch an Fortschritt.
Dabei haben die Hausbesitzer sich privat längst für die
Strategie "Weg vom Öl" entschieden. Was sie noch abhält, sind die
hohen Investitionen.
Diesem Markt muss man nur noch einen kleinen Schubser geben, dann
boomt er. Den Ölpreis braucht man dazu wahrlich nicht noch künstlich
zu verteuern, das machen die Scheichs und Oligarchen schon selbst.
Eine Förderung der Ökowärme durch die Belastung herkömmlicher
Produktion, wie es im Strommarkt mit dem Erneuerbare-Energien-Gesetz
geschieht, verbietet sich hier. Nötig ist vielmehr eine Ausweitung
der staatlichen Billigkredite. Nötig sind auch gesetzliche Vorgaben.
Mindestens bei Neubau und Sanierung sollten alle Bauherrn dazu
verpflichtet werden, wachsende Quoten des Wärmebedarfs aus
nachhaltiger Energie zu beziehen. Preislich rechnet sich das für sie
mittelfristig ohnehin. Nur werden ohne solche Vorgaben vor allem die
Vermieter kaum in moderne Anlagen investieren, denn ihre Rechnung
sieht anders aus: Ihre Gas- oder Ölrechung zahlen die Mieter. Eine
Kombination der Modelle von Grünen und Union ist also der richtige
Weg für ein Wärmegesetz, das nach dem Druschba-Warnschuss immer
dringlicher geworden ist.
Minister Gabriel sollte seinen vielen Reden nun eine Tat folgen
lassen.
Quelle: Pressemitteilung Lausitzer Rundschau