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Rheinische Post: Warten auf die Pille

Archivmeldung vom 09.05.2007

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 09.05.2007 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Gut gemeint ist nicht immer gut gemacht. Das erleben derzeit viele AOK-Patienten. Ihre Kassen haben, und dafür gebührt ihnen Lob, als erstes die Möglichkeiten der Gesundheitsreform genutzt. Sie haben für die 43 umsatzstärksten Wirkstoffe darunter Omeprazol und Ibuprofen Rabattverträge mit elf Pharma-Herstellern ausgehandelt.

Vorteil für die Kassen: Sie müssen für die Arzneien bis zu 37 Prozent weniger zahlen. Damit sinkt der Druck auf den Beitrag, was auch Versicherten zugute kommt. Zudem müssen diese eventuell weniger zuzahlen. Doch die Ortskrankenkassen haben so hart verhandelt, dass die Branchenriesen abwinkten. Also schlossen die Kassen Verträge vor allem mit kleinen Herstellern. Die haben sich, wie sich zeigt, teilweise übernommen. Ihre Kapazitäten reichen nicht, um über Nacht zum Lieferanten für 25 Millionen Versicherte zu werden. Sollten die Hersteller nicht rasch ihre Kapazitäten ausweiten, muss man der AOK vorwerfen, an der falschen Stelle gespart zu haben. Nicht zu verstehen ist allerdings das Wehklagen von Apothekern, sie müssten nun viele Kunden zehn statt zwei Minuten beraten. Haben die Apotheker nicht stets betont, wie unverzichtbar sie als qualifizierter Ratgeber der Patienten seien?

Quelle: Pressemitteilung Rheinische Post

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